Ende 2012 – passend zum Weihnachtsgeschäft – veröffentlicht . Das Add-On war eines der meisterwartenden im diesem Jahr, da der Vorgänger Airbus X nicht die Ansprüche der Community entsprach. Das Modell war zwar sehr detailliert, doch die Systemtiefe nicht ausreichend: SIDs und STARs konnten nicht ausgewählt werden, das Airbus-typische Fly-by-Wire-System wieß zahlreiche Fehler auf. Somit war das Produkt für viele unfliegbar, Aerosoft machte sich auf, aus den Fehlern zu lernen und ein besseres Produkt zu veröffentlichen. Auch in Sachen Kunden-Support hat sich nun einiges getan, und nach einigen Monaten sollten die schlimmsten Fehler beiseitigt worden sein und Timon hat sich aufgemacht, den Airbus näher zu betrachten.

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Das Original

Die Airbus A320-Familie gehört zu den am meisten verkauften Flugzeugen der Welt. Nach dem großen Erfolg mit dem A300 und A310 fiel am 4. Juli 1981 der Beschluss zur Entwicklung des A320 – nur einige Tage danach bestellte die Air France 25 Exemplare. Airbus musste etwas neues und vor allem etwas besseres auf den Markt bringen, denn in den 80er-Jahren wurde die Luftfahrt von Boeing und McDonnell Douglas dominiert. So entschied man sich: Das neue Flugzeug muss über 20% mehr Beladungskapazität verfügen als die damalige 737-300, dabei jedoch 50% effizienter als die Boeing 727 sein. Des Weiteren wurde der Rumpfquerschnitt vergrößert, wodurch mehr Komfort für die Passagiere entstand.
Knapp sechs Jahre später begann dann der Verkauf des erfolgreich entwickelten Produktes, der Erstflug wurde am 6. Februar 1987 absolviert.

Die wohl größte Besonderheit dieser Flugzeugreihe ist das sogenannte Fly-by-Wire-System. Es ermöglicht die gesicherte Einhaltung der Flugbereichsgrenzen durch sieben sich gegenseitig überwachende Computer-Systeme. Das Querruder, Höhenruder, Seitenruder, die Landeklappen, Vorflügel und Störklappen werden durch das System überwacht, und mittels hydraulischem Druck gesteuert. Man könnte auch sagen, dass der Pilot dadurch von direkten physikalischen Einflüssen und Kräften, die an Rudern und Klappen auftreten, entkoppelt wird. Ernsthafte Zwischenfälle beziehungsweise Unfälle, die durch das Fly-by-Wire-System ausgelöst wurden, waren in der Vergangenheit sehr selten, aber dennoch vorhanden.

Die Entwickler

Der Airbus X Extended wurde – genau wie sein Vorgänger Airbus X – von Aerosoft-internen Entwicklern entwickelt. Air-Berlin-Piloten haben für das erforderliche Know-how im Bereich der Systemsimulation und der Flugeigenschaften gesorgt; in wie fern das gelungen ist, wird sich in diesem Review zeigen. Der Vorgänger jedenfalls war nicht gerade das Gelbe vom Ei, nicht einmal SIDs und STARs ließen sich auswählen; grafisch hingegen war der Airbus X schon immer vorbildlich. Doch wer bisher einen wirklich guten Airbus mit umfangreicher Systemsimulation und schönem Außenmodell haben wollte, musste den Wilco Airbus mit dem Project Airbus mergen (also zusammentun; Außenmodell: Project Airbus, System: Wilco).

Airbus X Extended Review Bild 8

Kauf, Download und Installation

Der Airbus X Extended kann in zahlreichen Online-Shops erworben werden. Er ist in nur einer Version verfügbar, das heißt, es gibt keine Deluxe-Variante mit mehr Liverys oder ähnlichen Extras. Der Kostenpunkt liegt bei 39,95€, für eine verpackte Version müssen lediglich 4 Cent mehr auf den Tisch gelegt werden. Dazu kommen dann selbstverständlich noch die Versandkosten. Jedoch gibt es ein Upgrade-Angebot: Wer also bereits den Vorgänger erworben hat und über einen entsprechenden Aktivierungscode verfügt, bekommt die Extended-Version für nur 19,95€ – jedoch als Download, unabhängig davon, ob vorher eine Box gekauft wurde. Wer trotzdem erneut eine Box haben möchte, muss ganze 5€ Aufpreis zahlen!
Wir haben unser Produkt direkt bei Aerosoft erworben, der Download ging wie immer recht schnell von statten. Je nach Bandbreite kann die erforderliche Zeit natürlich variieren, bei mir waren die knapp 800 Megabyte zum Beispiel binnen 15 Minuten auf dem Rechner. Nach dem üblichen Extrahierungsvorgang kann das Setup dann gestartet werden. Jetzt muss wie üblich die Seriennummer und die E-Mail-Adresse zur Aktivierung eingetragen werden, die Dateien werden dann flott übertragen; nach etwa drei Minuten ist dann auch dieser Vorgang abgeschlossen. Eine zusätzliche Aktivierung mit dem Aerosoft Launcher ist glücklicherweise nicht nötig.

Handbücher

Es werden satte 23 Manuals in Form von PDF-Dateien mitgeliefert. Dies ist eine erstaunlich hohe Zahl, doch statt nur auf eine Sprache (zum Beispiel Englisch) zu setzten, werden gleich 14 Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Tschechisch, Russisch, Ungarisch, Italienisch, Japanisch, Niederländisch, Portugiesisch, Serbisch, Schwedisch, Chinesisch) unterstützt. Das ist sehr ungewöhnlich, denn meistens gibt es ein Manual in zwischen einer und drei Sprachen. Hierbei muss jedoch erwähnt werden, das die normalen Prozeduren lediglich in Deutsch und Englisch verfügbar sind. Die Step-by-Step-Anleitungen gibt es allerdings in allen oben erwähnten Sprachen. Auch inhaltlich bieten die Manuals so einiges; allein der Beispielflug umfasst 64, mit farbigen Bildern versehene Seiten, des Weiteren werden nahezu alle System gründlich erklärt, in nur wenigen Fällen muss zusätzlich im Internet nach fehlenden Informationen recherchiert werden. Eine weitere Besonderheit sind die Checklisten, die in zwei Versionen zur Verfügung stehen: einmal im Normalformat für den Rechner, und einmal für Smartphones optimiert, das heißt, das Format ist schmaler und mehr in die Länge gezogen. Wer also nicht zwischen Flugsimulator und PDF-Viewer wechseln möchte oder den FSX im Vollbildmodus bertreibt und somit gar nicht über diese Möglichkeit verfügt, kann sich die Checklisten bequem auf dem Smartphone oder Tablet-PC anschauen.

Airbus X Extended Review Bild 1

Aerosoft Airbus X Fuel Planner

Aerosoft liefert einen praktischen Treibstoffrechner mit: hierbei wird die entsprechende Airbus-Version (A320/A321) ausgewählt, die geplante Flugdauer eingegeben sowie das Gepäck und die Anzahl der Passagiere. Die dann entsprechend ausgerechnete Treibstoffmenge wird automatisch in den Flugsimulator geladen, dieser muss dafür natürlich neben bei laufen. In meinen Tests hat der Treibstoff trotz einem Holding und einem Go-Around immer ausgereicht, nach einem zweiten Durchstarten wird es dann aber ziemlich knapp.

RAAS Professional

Eine weitere Besonderheit beim Airbus X Extended ist das sogenannte „Runway Awareness and Advisory System“ (kurz: RAAS) aus dem Hause FS2Crew. Hierbei handelt es sich um eine Computerstimme, die je nach aktuellem Flugstatus Durchsagen wie „On runway zero-five-left“ macht, um dem Piloten bei zum Beispiel schlechter Sicht eine akustische Bestätigung zu geben. Des Weiteren wird beim Line-Up die verbleibende Startbahnlänge in Fuß durchgegeben. Das Programm kostet normalerweise 29,95€, wird im Falle des Airbus X jedoch gelockt installiert, das heißt, es kann ausschließlich mit eben diesem Flugzeug genutzt werden und unterstützt keine Add-On-Flieger anderer Hersteller. An sich kann das System nach Belieben verändert werden, möchte man also bestimmte Durchsagen nicht mehr hören, kann man direkt im Flugsimulator entsprechende Konfigurationsänderungen vornehmen. Ich habe das Programm nach einigen Flügen jedoch komplett deaktiviert, da mich die Ansagen auf Dauer genervt haben – das ist aber natürlich Geschmackssache, wer aber schon von Anfang an weiß, dass das Programm nicht genutzt wird, kann im Installationsvorgang einfach einstellen, das RAAS Professional nicht installiert werden soll. Auf die Bildwiederholrate hatte das Programm bei meinem System übrigens keinen Einfluss, meine PC-Konfiguration findet sich am Ende des Reviews.

Außenmodell, Animationen und Beleuchtung

Im Bereich des Außenmodells war der Airbus X schon immer ziemlich stark. Das hat sich auch in der Extended-Version nicht geändert – alle Details wurden sauber ausgearbeitet und bieten ordentlich Eye-Candy. Selbst kleine Teile wie Antennen und Drähte am Getriebe haben einen Platz in der virtuellen Umsetzung bekommen. Des Weiteren verfügen die Fenster zum Teil über Sicht-Blenden, die nicht einheitlich heruntergezogen, sondern auf, geschlossen oder nur zur Hälfte geöffnet sind. Insgesamt werden sehr viele Bemalungen mitgeliefert, sowohl für den A320 als auch für den A321. Leider sind diese in nicht allzu guter Auflösung, einen Vergleich mit HD-Texturen – zum Beispiel von Carenado – kann man nicht ziehen. Schon bei etwas näherer Betrachtung sieht man einzelne Pixel, sonderlich zeitgemäß ist dies nicht mehr. Natürlich muss immer die Bildwiederholrate im Auge behalten werden, aber eine Option, höher auflösende Texturen auswählen zu können, wäre wünschenswert gewesen. Wem die mitgelieferten Bemalungen nicht ausreichen, der kann sich entweder einmal auf Avsim umschauen oder sich an das Aerosoft-Forum wenden, dort gibt es einen entsprechenden Thread, in dem besondere Livery-Wünsche geäußert werden können. An sich überzeugt das Außenmodell jedoch nahezu komplett durch einen sehr hohen Detailreichtum.

Airbus X Extended Review Bild 17

Und wie sieht das Ganze nachts aus? Denn dann kommt die Beleuchtung erst richtig zur Geltung. Diese ist wirklich sehr gut gelungen, die Lande- und Taxilichter werden nicht als heller Kegel auf den Boden, sondern realistischer und in Form eines Ovals mit immer schwächer werdendem Licht am Rande auf den Boden geworfen. Mittlerweile hat sich diese Art der Beleuchtung überwiegend durchgesetzt, von daher wundert es eher wenig, dass der grafisch aufwendig gestaltete Airbus X eben über dieses Feature verfügt. Schaut man von außen durch die ebenfalls beleuchtete Kabine, kann man am anderen Ende durch das jeweils parallel liegende Fenster wieder hinausschauen.

Airbus X Extended Review Bild 6

Animationen sind für hohen Realitätsgrad ein Muss. Der Airbus X stellt sich hier ebenfalls gut an: alle relevanten Animationen sind vorhanden. Die einzelnen Ruder bewegen sich, das Fahrwerk mitsamt rollender Reifen ist vorhanden, welche sich auch nach dem Take-Off weiterdrehen, und auch die Piloten im Cockpit wurden modelliert. Im Gegensatz zu einigen anderen Payware-Flugzeugen bewegen sich diese hier zwar nicht, aber das ist auch kein Muss. Des Weiteren verfügen die Treibwerke über sich drehende Fans, auch der Umkehrschub wird mit gleichzeitig ausfahrenden Störklappen dargestellt. Bei ausgeschalteten Triebwerken drehen sich die Fans durch beispielsweise starken Windböen allerdings nicht.

Virtuelles Cockpit

Da der Airbus X Extended leider nicht über ein wirkliches 2D-Panel verfügt, ersparen wir uns ein entsprechendes Unterkapitel und fahren direkt mit dem virtuellen Cockpit fort. Für überzeugte 2D-Flieger (wie ich einer bin) könnte das tatsächlich ein K.O-Kriterium sein. Denn im 3D-Panel lassen sich Eingaben – zum Beispiel an der MCDU (Multifunctional Control and Display Unit) – manchmal schwieriger gestalten, da beim Airbus X zumindest beim näheren Heranzoomen dasselbe Problem wie schon beim Außenmodell auftritt: die Texturen werden unklar. Das nervt auf Dauer, weshalb ich nach einiger Zeit auf die 2D-modellierte (die zum Glück mit Umschalt+7 aufgerufen werden kann) MCDU umgestiegen. Warum man aber nur die MCDU zweidimensional umgesetzt hat, ist mir schleierhaft.
Ansonsten ist das virtuelle Cockpit ein wahrer Hingucker; nahezu alle Schaltelemente wurden dreidimensional modelliert und auch nachts mit entsprechen realistischen Lichteffekten ausgestattet. Die Displays sind gut ablesbar und bieten sogar Reflexionseffekte, wenn zum Beispiel die Sonne sehr stark scheint.

Airbus X Extended Review Bild 19

Auch animationstechnisch hat sich Aerosoft mächtig ins Zeug gelegt. So kann zum Beispiel das Fenster geöffnet werden, der Reservesitz im hinteren Teil des Cockpits kann heruntergezogen und wieder hochgeklappt werden. Des Weiterem lässt sich das Tablett vor dem jeweiligen Piloten mitsamt aufgedruckter Checklist aktivieren.
Aerosoft hat ein etwas unübliches Feature in den Airbus X Extended integriert, nämlich ein komplett neues Sichten-System. In den oberen beiden Bildschirm-Ecken sind zwei Leisten per Klick ausfahrbar; links können dann voreingestellte Sichten innerhalb des Cockpits, über die rechte Leiste Sichten der Flügel ausgewählt werden. Für mich ist das etwas ungünstig integriert worden, da ich den Sichten-Wechsel bisher über die Tasten F9 bis F12 bevorzugt habe. Diese wurden jedoch allesamt für Sichten innerhalb des Cockpits umfunktioniert, sodass ich gezwungenermaßen bestimmte Perspektiven nur mittels eines Rechtsklicks erreiche, um dann die altbekannten Beobachter-Sichten zu erreichen. Zwar lässt sich das Sichten-System auch deaktivieren, doch das bringt den „bekannten“ Tasten nicht ihre herkömmliche Funktion zurück. Den einzigen Vorteil in diesem System sehe ich nur in dem etwas schneller funktionierenden Sichten-Wechsel innerhalb des Cockpits, da ich aber auch gerne mal Flugzeuge von außen betrachte, wäre eine Option zum kompletten Deaktivieren dieses Systems wünschenswert.

Airbus X Extended Review Bild 18

Systemtiefe

Nach dem – man muss schon sagen Flopp – des Airbus X besonders in der Systemtiefe will Aerosoft nun nachgelegt haben; zumindest die Feature-Liste auf der Produktseite liest sich so. Nahezu alle alten Codes der Vorgänger-Version wurden überarbeitet, weshalb der Airbus in der Extended-Version der Realität weitaus näher kommen soll. Und tatsächlich zeigt sich beim ersten Start eine ziemlich ausgereifte MCDU, es lassen sich SIDs und STARs programmieren, des Weiteren ist es möglich, Performance- und Flugplan-Daten einzugeben und abzuspeichern. Es können alle Flugphasen (Climb, Cruise, Descent, Approach) aufgerufen und geändert werden, das trägt natürlich immens zu realistischen Abläufen bei. Wäre da nicht der Bug beim Ändern der Geschwindigkeit während des Fluges: Macht man dies, verschwindet der ToD (Top of Descent) und wird nicht wieder neu berechnet. Des Weiteren wurde die FLEX-TEMP-Funktion zwar integriert, doch die Umsetzung ist meines Erachtens nicht gut gelungen. Der Wert wird hierbei nämlich automatisch vom Airbus eingetragen, was natürlich überhaupt nicht der Realität entspricht (niedriger Wert = hohe Triebwerksleistung, hoher Wert = geringere Leistung während des Startvorgangs). Aerosoft hat mit den vordefinierten Werten etwas zu hoch gegriffen, weshalb die verbleibende Runway beim Take-off immer ziemlich knapp wurde. Ich empfehle, den Wert deshalb manuell etwas niedriger zu setzten, um somit mehr Triebwerksleistung zu bekommen. Im Airbus befinden sich zwei Flugsteuerungssysteme (Flight Augmentation Computer, kurz: FAC), welche über die FCU (Flight Control Unit) gesteuert werden. Mit einem Rechts- beziehungsweise Linksklick auf die jeweilige Schalteinheit kann zum Beispiel die Geschwindigkeit eigenständig geregelt oder auch wieder „in die Hände“ des Bordcomputers übergeben werden. Der Autopilot sowie der Auto-Throttle funktionieren soweit problemlos, die Eingaben (Directs etc.) werden allesamt korrekt durchgeführt. Auch die Autolandings mit beiden Autopiloten klappen prima, des Weiteren wird das Flugzeug nach dem Aufsetzten auf der Center-Line gehalten. Beim Flight Director ist mir allerdings aufgefallen, dass dieser mehr dem Autopiloten folgt und dem Autopiloten die Richtung nicht vorgibt, wie es eigentlich richtig wäre. Auf das Flugverhalten hatte dies aber keine Auswirkung und hat zu keinen Fehlern geführt.

Airbus X Extended Review Bild 9

Ein Flugzeug besteht natürlich nicht nur aus dem FAC, sondern auch aus verschiedenen hydraulischen und elektrischen Zusatzsystemen. Der Airbus schlägt sich hier nicht wirklich gut, denn auch nach einigen Updates lassen sich zum Beispiel die Klappen im Batterie-Betrieb, also komplett ohne hydraulischen Druck, bedienen. Ansonsten aber haben Systeme wie die PTU (Power Transfer Unit), welche den Druck zwischen allen drei hydraulischen Systemen regelt, Anklang in der Umsetzung gefunden. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn eben genau dieses typische „Bellen“ der PTU, wie es zum Beispiel nach dem Treibwerksstart zu hören ist, lässt sich auch im Flugsimulator wiederfinden.
Minuspunkte kassiert der Airbus jedoch im Bereich der Triebwerke; nicht nur, dass diese binnen weniger Sekunden betriebsbereit sind, auch die APU (Auxilary Power Unit), die für die notwendige Druckluft und für Strom sorgt, startet in wenigen Sekunden. Des Weiteren muss auf Ausfall-Modelle verzichtet werden, entsprechend fehlen die Notfall-Systeme wie die RAT (Ram Air Turbine) und ein Löschsystem.

Airbus X Extended Review Bild 16

Sound

An sich kann die Geräuschkulisse des Airbus X Extended auf ganzer Linie überzeugen. Jeder Knopf und Schalter klingt authentisch, vergleicht man diese mit der Realität. Das Airbus-spezifische hohe Summen und Brummen insbesondere beim Take-off wurden wirklich gut umgesetzt; doch versucht man sich in der Rolle des Spotters, fallen merkwürdig einfach klingende Sounds auf: die Triebwerke haben kaum Bass, ein APU-Sound fehlt ohnehin komplett. Allgemein klingen alle Geräusche ziemlich leise und absolut unauthentisch. Innen – im Cockpit – ist das zum Glück nicht der Fall.

Flugeigenschaften

Die Flugeigenschaften fühlen sich ziemlich realistisch an. Zwar habe ich noch nie einen echten Airbus geflogen, doch spezifische Systeme wie das Fly-by-Wire-System lassen sich ganz klar fühlen; nach dem Take-off muss man quasi keine Steuerungseingaben machen, der Airbus fliegt wie von selbst. Zwar sind Funktionen wie A-Floor, also dem automatischen Wechsel in den TOGA-Modus für maximale Triebwerksleistung zum Beispiel im Falle eines Strömungsabrisses, noch nicht enthalten, aber möglicherweise wird dies in einem folgenden Update behoben.
Fliegt man einen Anflug „halbwegs“ manuell (also Autopilot aus/Autothrottle an, wie es ab und zu auch in der Realität vorkommt, offiziell für einige Airlines jedoch nicht empfohlen wird), kommt es häufig dazu, dass die Triebwerke plötzlich und nur kurzzeitig viel Schub liefern, was ein Anheben der Nase und somit ein Verlassen des Gleitpfades mit sich zieht. Abgesehen davon macht es aber großen Spaß, den Airbus X Extended manuell zu fliegen.

Airbus X Extended Review Bild 7

Performance

Der Airbus X ist sicherlich nichts für schwache Systeme, denn zwischen der 737 NGX von PMDG und dem Airbus von Aerosoft konnte ich keinen großen Unterschied bezüglich der Bildwiederholrate feststellen. Im Schnitt lief der Airbus jedoch gefühlt flüssiger, besonders während des Fluges.

Fazit

Mit dem Airbus X Extended ist Aerosoft ein echter Wurf gelungen. Zwar gibt es noch die ein oder anderen Bugs, die aber hoffentlich in folgenden Updates behoben werden. Denn dort haben die Entwickler schon gezeigt, dass es durchaus möglich ist, alle 10 Tage eine neue Version zu veröffentlichen. Ob auf Grund des damals nahenden Weihnachtsfestes ein unfertiges Produkt auf den Markt geworfen oder die Fehler wirklich nicht bemerkt wurden, sei dahingestellt; bisher ist das eindeutig der beste Airbus, der je für den heimischen Flugsimulator entwickelt wurde. Zwar müssen weiterhin Abstriche – auch im Bereich der Systeme – gemacht werden, doch dafür wartet ein grafisch hochwertiges 3D-Cockpit mit vielen Animationen und – bis auf ein paar Ausnahmen – scharfen Texturen auf den Kunden. Für die Auszeichnung „Unsere Empfehlung“ hat es insgesamt zwar nicht gereicht, doch mit Sicherheit werden folgende Updates mit neuen Funktionen das Produkt verbessern; das ist nämlich (noch) nötig.

Zusammenfassung

Entwickler:Aerosoft
Preis:40€
Lizenz:Payware
Erscheinungsjahr:2012
FS-Version(en):FSX, P3D
Produktseite:Aerosoft-Shop
Detailbild
ProContra
+tolles virtuelles Cockpit
+Innensounds
+Systemtiefe
+Handbücher und Checkliste
+Beleuchtung
+RAAS Professional
-Außensounds
-teilweise schlechte Texturen
-(noch) kleine Bugs

 

Timon Krenke für flusinews.de

Detailbewertung

Aerosoft Airbus X Extended A320/A321
Preis-Leistungwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Für gut 40€ bekommt man einen gut ausgestatteten Airbus.
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Wie von Aerosoft gewohnt: Gut und problemlos.
Produkt Umfang, Manual und Checklistenwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com

Manuals sind in vielen Sprachen, die Checkliste sogar für's Smartphone optimiert verfügbar.
Außenmodellwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Die Texturen sind leider etwas zu gering aufgelöst.
2D-Panel und Systemtiefewww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com

Ein 2D-Panel fehlt nahezu komplett, die Systemtiefe kann sich jedoch sehen lassen.
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Es gibt viele Animationen, die Nacht-Beleuchtung fällt sehr positiv auf.
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Solange man sich im Cockpit aufhält sehr glaubwürdig.
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Die Flugeigenschaften wirken sehr realistisch.
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8.25 Sterne sind durchaus gerechtfertigt, für das, was Aerosoft uns da geliefert hat.

Auszeichnungen

-Keine

Testsystem

Computer-Art: PC
Hersteller/Gerätebezeichnung: HP Pavilion Elite HPE
Betriebssystem: Windows 7, 64bit

Prozessor: i7 2600k (8 x 3,4GHz + Turboboost)
Arbeitsspeicher: 6000 MB
Grafik: AMD Radeon HD6850
Festplatte: 1000GB, 7200 rpm

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Autor

Bisher 7 Kommentare

  1. Hallo!

    Danke für das Review.

    Mir ist allerdings nicht klar geworden, ob sich dieses Review auf die Version 1.0 oder schon auf das Update 1.1 bezieht, bei dem es ja eine lange Liste von Nachbesserungen gab.

    Ich habe übrigens mit einem Kapitän einer echten A 319 als Zuschauer und Einweiser einen Flug von EGLL nach EDDN gemacht, er war von der Simulation des Airbus Extended schlicht begeistert!

    Gruß aus EDDF
    Mike

    • Timon Krenke Antworten

      Hallo Mike,

      nein, Version 1.1 haben wir nicht getestet. Das Review bezeiht sich komplett auf Version 1.0. 🙂

      Gruß
      Timon

  2. Hatte mir den billig mal gekauft, da ich schon die vorversion hatte.
    Hab den Bus nur einmal aufgerufen, und konnte feststellen das die Frames 20! mal tiefer lagen als bei der default Cessna. Und ich habe KEIN schwaches System
    Da hab ich das Teil sofort wieder gelöscht ohne es jemals geflogen zu haben.

  3. Moin zusammen,

    schade, daß im Test nicht auf die Funktionen des Copiloten eingegangen wurde, welche gerade einem Einsteiger viele Arbeitschritte abnehmen können. Den Copilot kann man in zwei Stufen aktivieren. 1. Nur Ansage der Checkliste und bestätigen der dazu gehörigen Arbeitsgänge. 2. Abarbeiten der meisten Schritte.

    Außerdem muß ich sagen, daß für mich der Airbus erst ab der Version 1.10 richtig fliegbar wurde. Vorher hat mich bei einem vollautomatischen Flug das FMS zu häufig auf irgendwelche Irrwege geleitet, insbesondere dann, wenn die Wegpunkte sehr eng beieinander lagen. Den für mich finalen Test (EDDS -EDDH mit einer Landung auf der 05 unter Berücksichtigung der dazugehörigen Stars und Transitions) habe ich zwar noch nicht durchgeführt, aber das Verhalten ist deutlich besser geworden.

    Viele Grüße
    Ralf

  4. Tolle Atmoshäre im Cockpit und auch ein schönes Aussenmodell.
    Leider hat der Airbus eine schlechte Performance. Finde es traurig, das man nicht auch für durchschnittliche Systeme programmiert und nur für High-End Geräte. Habe ihn wieder deinstalliert. Mal sehen ob der FS Labs besser wird.

    • Man sollte auf jeden Fall seine fsx.cfg tweaken, den Scenery Confic Editor installiert haben, dann läuft der AXE auch auf schwächeren PC flüssig.

      • Ich würde noch nicht einmal so weit gehen und irgendetwas tweaken, sondern einfach die FSX-Einstellungen herunterdrehen. Tweaken hilft meiner Ansicht nach in den meisten Fällen einfach garnichts. Der einzige, wirklich sinnvolle Tweak ist der HighMemFix.

        Auf meinem 2,8 Ghz Dualcore, 8GB Ram PC läuft der AXE, meine Graka ist eine GT 220. Der FSLabs wird wohl kaum besser werden, denn umfangreiche Simulation erfordert Rechenleistung.

        Grüße
        Frank

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