Wer kennt sie nicht, wer „liebt“ sie nicht: Entwickler mit völlig fehlgeleiteter Release-Politik. Konkrete Namen müssen hier ja sicherlich nicht genannt werden. Da wird in erster Linie großspurig angekündigt: Wir machen das und das, hier schon erste Fotos. Das und das wird enthalten sein. Zu sehen gibt es – Trommelwirbel – meistens nichts außer ein paar grauen Bildern aus dem Design-Programm. Ja super, da kann man sich schon so richtig gut vorstellen, wie die finale Version dann mal sein wird. Dauert ja nur noch eine halbe Ewigkeit bis zum Release. Auch schön: Verkündungen, dass die neue Version kostenlos für Vorbesitzer sein wird – es dann bei Release aber nicht ist, weil es, oh Wunder, doch so viel mehr Mehrarbeit gewesen ist. Hätte man ja nicht vorher wissen können, oder? Also so ein ganz kleines bisschen vielleicht? Nein? Aber hätte man nicht ankündigen können, dass noch nicht sicher ist, ob das Update was kosten wird oder nicht? Auch Nein? Wie schade. Aber die Trolle im Forum freuen sich wenigstens, kann man doch mal wieder so richtig schön “Bashing” betrieben. Und dann gibt es ja auch noch die “Deserteuer-Entwickler”, die schöne Bilder posten und dann verschwinden – und zwar spurlos.

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Eine kleine Empfehlung für ein besseres Verhältnis zum Kunden wäre: Bilder und Ankündigungen kommen am besten in der Beta-Phase, wenn es noch ein bis zwei Monate hin ist bis zur Veröffentlichung. Da ist schon klar, wie das Produkt mal aussehen wird und es müssen keine Versprechen gemacht werden, die später sowieso niemand halten kann. Und wenn nicht so, dann bitte wenigstens Variante B, die ist auch gut: Bilder und Ankündigung – ohne Release-Datum (!) – wenn klar ist, dass auch dran gearbeitet wird. Und zwar kontinuierlich, das heißt: Ziel in Sicht! Besteht Gefahr, dass der Entwickler abspringt, bitte Variante A wählen. Andere können es doch auch, wie gerade wieder für das virtuelle Nordeuropa und die kalifornische Wüste bewiesen wurde.

Autor

Hallo, ich bin Frank und schreibe seit 2011 für flusinews.de. Damals war unsere Website ein kleines Hobbyprojekt, heute eine wichtige Stimme in der Flugsimulator-Szene – auch wenn wir immer noch in unserer Freizeit schreiben. Auf flusinews.de kümmere ich mich um alles, was irgendwie mit Inhalten zu tun hat. Am liebsten schreibe ich ausführliche Hintergrundberichte über Themen, welche die Szene bewegen.

Bisher 5 Kommentare

    • Abend Flieger Horst,
      diese Worte sollen schlicht und ergreifend sagen: Da haben zwei Entwicklerteams wieder einmal gezeigt, wie es richtig geht mit der Release-Politik. Andere Designer könnten sich davon eine Scheibe abschneiden, damit diese teilweise wirklich lächerlichen Ankündigungen endlich mal ein Ende haben und sich das Support Team auf die richtige Arbeit konzentrieren kann, anstatt ständig Nachfragen nach dem aktuellen Status zu beantworten.

      Viele Grüße
      Frank

      • Danke für die Aufklärung. Ehrlich gesagt glaube ich aber, daß man das Gros der Entwickler nicht überschätzen sollte. Mit sehr wenigen Ausnahmen (PMDG, ORBX) handelt es sich in aller Regel um Ein- oder Zweimann-Läden, die eher einer Garagenfirma oder Bastelbude entsprechen. Da ist weder Kapazität noch Knowhow für Marketing und B2C-Strukturen vorhanden. Man muss sich immer auch überlegen, wen und was man kritisiert und wie die Realität dazu aussieht. Flugsimulation ist, war und bleibt ein Nischenmarkt.

        • Da hast du Recht – viele Teams bestehen nur aus 1-2 Entwicklern. Die sollten sich dann meiner Ansicht nach aber auf das Entwickeln konzentrieren und dann später handfestes zeigen. Lars und Martin von 29Palms bekommen das ja auch hin – das verstreichen keine Ewigkeiten bis zur Fertigstellung, auch wenn meist relativ früh angekündigt wird.

          Aber selbstverständlich darf man da verschiedener Meinung sein 😉

  1. Stephan Buschflieger Antworten

    Ich finde den Artikel prima und er spricht mir aus der Seele….!

    Es gibt so viele Beispiele, die diese Releasepolitik bestätigen. Positiv hingegen machen es zB. meiner Meinung nach A2A und ORBX. Bei A2A, wie aktuell mit der C182, sieht man wie es geht. Ein Announcement mit einem 18min. Video – Top! Den Vogel gibt es also schon und befindet sich wahrscheinlich wirklich kurz vor Release. Oder wenn man bei ORBX die „final shots“ von Ian sieht, weiß man, dass man schon mal die Creditcard bereit halten kann. OK, das war vor Jahren mal anders aber daran sieht man, dass es Firmen gibt, die lernfähig sind und die Unzufriedenheit der Kundschaft ernst nehmen.

    Aber – und dazu muss man geografisch gar nicht so weit schauen – gibt es Firmen, die dahingehend resistent sind und immer wieder bereits Addons ankündigen wenn sie gerade mal eine Idee haben, machen dann eine Riesenwelle, geben dann aber rüde Antworten, wenn man 1 Jahr danach fragt, was denn los sei… Oder noch besser: Es wird dann letztlich ein erster Teil released und der geduldige Käufer darf Monate auf den Rest warten. Grausam, aber ich für meinen Teil habe daraus gelernt, lasse mich durch das Veröffentlichen von einzelnen Flugzeugteilen nicht mehr aus der Ruhe bringen und gebe mein Geld entsprechend aus.
    Und, wie Flieger Horst schrieb, ist es ein Nischenmarkt und was ist in einem solchem Segment wichtiger, als Kundenzufriedenheit? Wenn sich die besagten Firmen den Groll ihrer Kunden leisten können – bitteschön – fragt sich, wie lange.

    Danke für deine News und Beiträge!

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