Es ist vollbracht: Die F-14 Tomcat von Aerosoft (Wir berichteten) ist fertig und kann seit heute für rund 35€ im Aerosoft-Shop erworben werden. Im Gegensatz zu Dino Cattaneos Freeware F-14D Super Tomcat beinhaltet das Aerosoft-Paket die älteren A- und B-Versionen des Kult-Kampfjets. Dazu kommen die AI-Umsetzung des Flugzeugträgers USS Kitty Hawk (CV-63), zweier Fregatten der Oliver-Hazard-Perry-Klasse als Geleitschutz als auch drei AI-Flugzeuge: Eine KA-6D für die Luftbetankung der Tomcat, eine SU-27 sowie eine TU-95 Bear aus Russland für virtuelle Abfangmissionen. Neben dem detaillierten Modell sind auch ein Beladungsmanager, ein realistisches Head-Up-Display (HUD), das AWG-9 Radar, das Auto Flight Control System (AFCS) sowie von realen F-14 Piloten getestete Flugdynamiken mit dabei. Für einen erhöhten Realismusgrad haben die Entwickler von Aerosoft außerdem zahlreiche Fehlfunktionen bei unsachgemäßer Handhabung der F-14, zum Beispiel einen Strömungsabriss im Verdichter, eingefügt. Geflogen kann das hochdetaillierte Modell nicht nur vom Pilotensitz aus, sondern auch auf dem hinteren Platz des Waffensystemoffiziers. Liebhaber von realistischen Waffensystemen dürfen sich freuen: Die F-14 X ist voll TacPack-kompatibel.

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Die zweisitzige, trägergestützte F-14 “Tomcat” der US. Navy ist nicht zuletzt durch den Film “Top Gun” mit Tom Cruise weltbekannt.

Während die Version A lediglich zur Bekämpfung von feindlichen Flugzeugen mit der Bordkanone, AIM-54 “Phoenix” Langstrecken-Luft-Luft-Raketen, AIM-7 “Sparrow” Mittelstrecken-Luft-Luft-Raketen sowie AIM9 “Sidewinder” Kurzstrecken-Luft-Luft-Raketen gedacht ist, können mit späteren Modellen auch Bodenziele neutralisiert werden. Die “Phoenix” und die “Sparrow” sind aktiv beziehungsweise semi-aktiv radargelenkt, die Sidewinder verfügt nur über eine Infrarot-Wärmelenkung. Bei der aktiven Radarlenkung schaltet ein Radarsystem in der Rakete das Ziel auf und verfolgt es. Diese Raketen sind automatisch sogenannte “Fire-and-Forget” Waffen, da das Flugzeug nach Abschuss abdrehen kann, die Rakete findet das Ziel alleine. Bei der semi-aktiven Lenkung muss das Trägerflugzeug der Rakete das Ziel bis zum Einschlag (“Splash”) mit dem Bordradar beleuchten, die Rakete orientiert sich dann an den vom Feindflugzeug hervprgerufenen Radar-Reflexionen. Sowohl die AIM-54 als auch die AIM-7 wurden später von der wesentlich moderneren AIM-120 AMRAAM ersetzt, welche dann aber nicht mehr von der Tomcat benutzt worden sind.

Mit der F-14D “Super Tomcat”, welche auch mit einem Glascockpit ausgerüstet ist, und einer modernisierten Version der F-14B, von den Piloten spaßeshalber auch “Bombcat” genannt, konnten auch Bodenziele mit präzisionsgelenkten Bomben der Paveway- und JDAM-Serie bekämpft werden, denn die Tomcat konnte nun das sogenannten LANTIRN Targeting System, welches in erster Linie in der F-15E Strike Eagle Verwendung findet, mitführen. Dadurch war es auch möglich, Bodenziele mit dem Laser zu designieren.

Die exzellente Wendigkeit bei hohen Geschwindigkeiten sowie die Kampfkraft der Maschine konnten aber nicht wirklich in der Praxis eigesetzt werden – die Tomcat wurde nur in äußerst wenigen Kriegen eingesetzt. Insgesamt erlangten alle F-14 Staffeln zusammen nur um die fünf Abschüsse – im Zweiten Golfkrieg wurde ein feindlicher Mi-8 Hubschrauber zerstört, außerdem schossen Jagdpiloten zwischen 1981 und 1989 vier libysche Maschinen, welche Tomcat-Rotten angriffen, ab. Sonst flogen die Maschinen der Navy Begleitschutz-Missionen für Jagdbomber, Combat-Air-Patrol Einsätze (CAP), Aufklärungsmissionen oder Abfangeinsätze – so wurde im Oktober 1985 eine ägyptische 737 abgefangen, da sich dort Terroristen an Bord befanden.

Insgesamt wurden 712 Maschinen gebaut, die letzte Cat wurde am 22. September 2006 außer Dienst gestellt. Die F-14s wurden von der einsitzigen F/A-18E Superhornet (auch Superbug) und der zweisitzigen F/A-18F ersetzt. Lediglich der Iran setzt die mittlerweile veralteten Tomcats nach aktuellen Informationen noch aktiv ein.

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Hallo, ich bin Frank und schreibe seit 2011 für flusinews.de. Damals war unsere Website ein kleines Hobbyprojekt, heute eine wichtige Stimme in der Flugsimulator-Szene – auch wenn wir immer noch in unserer Freizeit schreiben. Auf flusinews.de kümmere ich mich um alles, was irgendwie mit Inhalten zu tun hat. Am liebsten schreibe ich ausführliche Hintergrundberichte über Themen, welche die Szene bewegen.

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