Vor wenigen Wochen war es soweit: Nach über einem Jahr Wartezeit haben die Designer von QualityWings Simulations den ersten Release-Schritt der „Ultimate 146 Collection“, der BAe-146 und Avroliner Serie, durchgeführt. Verfügbar sind fortan die Avro RJ70, RJ85 und RJ100 für den FS2004. Trotz dass die BAe-146-Modelle für den FS2004 und die komplette Serie für den FSX noch auf ihre Veröffentlichung warten, haben wir uns das Produkt für euch mal genauer angeschaut. Entstanden ist dabei dieses folgende Review. Hier werden wir klären, ob diese erste, ernstzunehmende Umsetzung dieses Flugzeugtyps für den Flugsimulator einen Kauf wert ist, oder nicht.

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Das Original

Die BAe-146 des britischen Flugzeugherstellers British Aerospace ist ein in zwei Serien produziertes Kurzstrecken-Verkehrsflugzeug für 70 bis 112 Passagiere.

Ursprünglich wurde das Flugzeug im Jahr 1973 von Hawker Siddeley entworfen, jedoch lies die Wirtschaftskriese Mitte der 70er Jahre die Marktchancen dieses Flugzeuges drastisch sinken. Aus diesem Grund entschied man sich dafür, die Entwicklung der „HS.146“ fürs Erste einzufrieren. In den nächsten Jahren wurde Hawker Siddeley von der staatlichen British Aerospace aufgekauft, die im Jahr 1978 die Entwicklung des Flugzeugmusters wieder aufnahm. Am 3. September 1981 hob schließlich die erste BAe-146 zu ihrem Erstflug ab.

Besonders markante Merkmale des Flugzeugmusters sind neben dem für Regional-Flugzeuge ungewöhnlich geräumigen Rumpf auch die sehr starke V-Stellung der Tragflächen sowie die Anzahl von vier Düsentriebwerken und die Tatsache, dass es sich bei der BAe-146 um einen Schulterdecker handelt.

Das Flugzeug bietet besonders gute Kurzstart- sowie Landeeigenschaften, sodass es sehr häufig an Stadtflughäfen wie zum Beispiel London City oder dem mittlerweile geschlossenen Flughafen Berlin Tempelhof eingesetzt wird beziehungsweise wurde. Neben den meist sehr kurzen Runways an Stadtflughäfen, erfordern diese neben der STOL (Short Take-Off And Landing) Eigenschaften auch die Fähigkeit zur Durchführung von Steilanflügen. Auch hierfür ist die BAe-146 bestens geeignet.

Doch neben den ganzen Vorteilen bringt dieses Flugzeug auch sehr viele Nachteile mit sich. So liegt die Reisegeschwindigkeit der Avro Regional Jets kaum über der von turbopropgetriebenen Regionalflugzeugen. Außerdem verbraucht das Flugzeug durch die vier Motoren sehr viel Treibstoff. Zudem sind die Triebwerke trotz fehlender Schubumkehr sehr wartungsintensiv, was bei den betreibenden Airlines zu hohen Maintance-Kosten führt. Darüber hinaus gerieten die Flugzeuge der BAe-146 Familie mehrfach in die Kritik, das Aerotoxische Syndrom auszulösen. Hierbei geraten giftige Abgasdämpfe in die Lüftungsanlagen der Kabine, was in verschiedenen Fällen zum besagten Syndrom bei einigen Passagieren führte.

Wegen der optischen Ähnlichkeit zum Jumbo-Jet ist das Flugzeugmuster im deutschsprachigen Raum auch unter dem Namen „Jumbolino“ bekannt. Zum wohl dramatischsten Zwischenfall mit einem Jumbolino kam es am 24. November 2001, als der Flug Crossair 3597 im Anflug auf den Flughafen Zürich bei schlechter Sicht zum Absturz kam und die damals sehr berühmte Pop-Sängerin Melanie Thornton gemeinsam mit 23 anderen Passagieren auf diesem Flug in den Tod riss.

Der Entwickler

Die „Ultimate 146 Collection“ kommt von dem Hersteller QualityWings Simulations. Diese kündigten vor wenigen Jahren eine Umsetzung einer Boeing 757 für den Flugsimulator an, die eine vereinfachte Systemtiefe besitzen und sogar ursprünglich als Freeware erscheinen sollte. Doch kurz vor der Veröffentlichung wurde klar, dass das Add-On nur gegen Geld erhältlich sein wird.

Die Ankündigung der BAe-146-Serie im Februar 2011 war eine richtige Überraschung in der Szene. Denn nach der Veröffentlichung der Boeing 757 war im Oktober 2010 dann eine Boeing 787 angekündigt worden. Damals war der Dreamliner übrigens noch nicht im aktiven Airline-Dienst. Derzeit wird also neben den restlichen zwei Release-Steps der BAe-146-Serie also noch an der Boeing 787 gearbeitet. Wann diese allerdings erscheinen wird ist leider noch nicht abzuschätzen.

Das Konzept, welches QualityWings verfolgt, ist dies der abgespeckten Systemierung der Flugzeuge. Über ein mitgeliefertes QualityWings-Panel kann bei der Boeing 757 von den grundsätzlich schon einfach programmierten Systeme auf noch weniger Systemtiefe gewechselt werden. Gut also für Flusi-Piloten, die ganz langsam sich in das Segment der Airliner begeben möchten oder jene, die einfach mal schnell einen Feierabendflug ohne viel Flugvorbereitung durchführen möchten. „Complexity simplified“ eben.

Review: QualityWings - The Ultimate 146 Collection - Bild 01

Kauf, Download, Installation und Produkt-Umfang

Kurz vor dem Release der Avros wurde klar, dass QualityWings ab sofort mit Flight1 zusammenarbeiten wird. War die Boeing 757 noch in verschiedenen Shops erhältlich, kann man die britischen Regionalflugzeuge also nur noch über Flight1.com kaufen. Ob es, genau wie bei dem Vorgänger-Add-On, eine Box der 146-Serie geben wird, ist derzeit noch ungewiss.

Wer das erste Mal ein Add-On über Flight1 kauft, wird mitunter durchaus überrascht sein. Denn das Produkt kann, genau umgekehrt wie normalerweise, direkt downgeloadet werden. Hierzu quetschen sich erst einmal 150MB durch die Internetleitung. Der Umfang des Downloads ist verhältnismäßig klein, da die Zusatz-Bemalungen je nach Belieben zusätzlich heruntergeladen werden müssen. Erst nach dem Download muss der Kauf durchgeführt werden. Dies geschieht einfach, indem man die gerade heruntergeladene Datei ausführt. Als Zahlungsmethode stehen zum Einen Kreditkarten und zum Anderen PayPal zur Verfügung. Alles in allem ist die Installation über den sogenannten Flight1-Wrapper für die Endanwender recht mühsam, man muss sich als Neuling erst einmal reinfinden. Warum man bei QualityWings trotzdem auf das Flight1-Pferd setzt? – Der Hauptgrund dürfte sein, dass es für Produkt-Piraten sehr schwierig ist, den Flight1-Wrapper zu umgehen. Und tatsächlich: Auch eine Woche nach dem Release, als diese Zeilen des Reviews getippt wurden, waren die QW-Avros zumindest auf den einschlägigen Piraten-Seiten noch nicht zu finden. Immerhin ein positiver Effekt der neuen Zusammenarbeit.

[info_error]Hinweis: Dieses Review basiert auf dem ersten Release-Step der Ultimate 146 Collection, der lediglich die Avro-Versionen für den FS2004 beinhaltete. Die BAe-146 Modelle sowie das komplette Add-On für den FSX wird erst mit zwei weiteren Release-Steps folgen. Des Weiteren gab es zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Reviews noch keine Patches. Es kann aber sein, dass im Review beschriebene Bugs in Zukunft bereits durch einen Patch behoben wurden.[/info_error]

Die eigentliche Setup-Datei schafft dann während der Installation satte 500MB in den Flusi-Ordner. Alles in allem aber eine durchschnittliche Datenmenge für einen Airliner. Während der Installation gab es keine Fehler oder Beeinträchtigungen, es funktionierte alles reibungslos und ging recht schnell von statten.

Nach dem Setup der Avros findet sich ein neuer Eintrag im Startmenü von Windows wieder. Unter dem Menüpunkt „QualityWings“ befinden sich Shortcuts für den QW146-Dispatcher, also ein Tool, mit dessen Hilfe unter anderem offizielle Repaints hinzugefügt werden können, sowie für das Quick Start und das User’s Manual.

Manual

Mitgeliefert werden dem Käufer insgesamt zwei PDF-Dokumente. Zum Einen handelt es sich um das Quick Start Manual und zum Anderen um das ganz normale User’s Manual. Das Letztere beschreibt das Produkt in einem Umfang von über 280 Seiten sehr ausführlich. Alle Informationen, die man sucht, wird man in dieser PDF-Datei auch finden. Verfasst ist es in recht einfach verständlichem Englisch.

Das Quick Start Manual erklärt alles Notwendige in einer Kurzform. Somit kommt es auf gerade einmal 31 Seiten.

Support

Das erste Mal widme ich in einem Review dem Support einen Extra-Abschnitt. Dies hat vor allem den Grund, dass seit dem Beginn der Zusammenarbeit mit Flight1 ein neues Support-Forum existiert. Um Produkt-Support erhalten zu können, muss man sich allerdings erst einmal als tatsächlicher Käufer des Add-Ons authentifizieren. Dies geschieht mittels des Flight1 Purchase Certificate. Dieses Kauf-Zertifikat muss nämlich mit dem eigenen Benutzer-Account im Forum verknüpft werden. Erst dann hat man Zugang zu den Support-Foren rund um die Ultimate 146 Collection. Ein Schritt, der es illegalen Nutzern des Add-Ons einmal mehr erschwert, dieses Verhalten der Produkt-Piraterie weiterhin aufrecht zu erhalten, zugleich jedoch auch ein wenig mehr Umstand in das Leben der ehrlichen Käufer bringt. Hat man allerdings erstmal Zugang zu den Support-Foren, geht es hier doch recht flott voran. Support-Anfragen werden durchaus zügig und kompetent beantwortet. Vielen Dank, QualityWings.

Review: QualityWings - The Ultimate 146 Collection - Bild 02

Sonstiges

QualityWings Dispatcher
Über den QualityWings Dispatcher können (offizielle QualityWings) Liveries sehr einfach hinzugefügt, das Panel zwischen 4:3 und Widescreen, sowie der Treibstoff und die Nutzlast angepasst werden.

QWPas
Das Utility „QWPas“ soll durch das Abspielen von Kabinen-Ansagen die Atmosphäre realistischer gestalten. Leider gibt es die Ansagen nur in Englisch und diese variieren nicht. Das heißt, dass sich nach einer entsprechenden Anzahl von Flugstunden eine gewisse Eintönigkeit einstellen könnte. Zudem geschehen Kabinenansagen in der Realität zumeist zweisprachig, was das Ganze dann etwas unrealer macht, fliegt man zum Beispiel mit einer Maschine der Lufthansa City Line. Außerdem konnten wir während dem Test feststellen, dass es in verschiedenen Situationen zu Bugs kommt. Hauptsächlich nach dem Laden eines gespeicherten Fluges werden komplett falsche Kabinenansagen abgespielt.

Das Außenmodell

Die BAe-146 ist optisch sicher alles, aber garantiert kein gewöhnliches Flugzeug. Viele markante Merkmale machen das Äußere zu einem einzigartigen Anblick. Ich bin gespannt, ob man bei QualityWings diesen einzigartigen „Jumbolino-Flair“ in den Flugsimulator holen konnte.

Grundsätzlich macht das Außenmodell der BAe-146 im Flugsimulator eine ziemlich gute Figur. Die Proportionen sind sehr stimmig und versprühen richtiges Avro-Feeling. Designertechnisch ist das Modell ganz ordentlich ausgearbeitet, wenn auch hier und da ein paar Polygone mehr sicherlich nicht geschadet hätten. Nichts desto trotz ein wirklich gelungenes Gesamt-Design.

Review: QualityWings - The Ultimate 146 Collection - Bild 03

Auch die Texturen sind sehr stimmig und scharf. Von einer gesunden Distanz aus verleihen sie dem Flugzeug eine tolle Optik. Nur beim sehr nahen heranzoomen wird es dann doch etwas unscharf. Allerdings muss man wirklich sehr nah an die Außenhaut des Avroliners zoomen um diesen Effekt zu erhalten. Im Alltagsgebrauch, und das ist das, was zählt, gibt es an den Texturen nichts auszusetzen. Besonders hervorheben möchte ich die Texturen der Fenster. Diese wirken absolut authentisch. Es fällt fast nicht auf, dass es keine wirklichen Fenster, sondern nur Texturen sind.

Review: QualityWings - The Ultimate 146 Collection - Bild 04

Neben dem gelungenen Design und den guten Texturen glänzt das Außenmodell aber vor allem mit einem hohen Reichtum an Details. Man hat sehr vieles wie Antennen, Pitot-Rohre und Messsonden modelliert. Auch der Lufteinlass zur APU, welcher sich im unteren Holm des Seitenleitwerks befindet, ist in das Modell integriert worden.

Besonders viel Wert hat man auf die Ausarbeitung des Hauptfahrwerkes gelegt. Die Fahrwerks-Konstruktion ist bei Hochdeckern von Natur aus etwas komplizierter, da diese seitlich in den Rumpf einfahren müssen und nicht einfach nur senkrecht nach oben, wie das bei üblichen Verkehrsflugzeugen möglich ist. Diese Konstruktion der Fahrwerksaufhängung hat man seitens QualityWings absolut stimmig nachempfunden.

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Nicht so gut gefallen mir die Tankdeckel auf den Oberseiten der beiden Wings. Diese existieren nämlich lediglich als Textur, welche noch dazu recht verpixelt ist.

Nachts macht das Außenmodell eine wirklich gute Figur. Die Nacht-Texturen wirken sehr authentisch und die verschiedenen Beleuchtungs-Szenarien bringen Abwechslung. So kann man zum Beispiel unabhängig voneinander Landing-, Wing-, Logo-, und Cabin-Lights an- und abschalten.

Animationen

Die QualityWings Avro’s sind eine wahre Überraschungskiste, was die Animationen angeht. Schauen wir aber zuerst einmal auf die Standard-Animationen, welche in keinem Fall fehlen sollten. Dies sind zum Beispiel die der Landeklappen, Steuerflächen, die des Fahrwerkes und der Störklappen. Hier gibt es keine Beanstandungen, alle geforderten Grund-Animationen sind vorhanden und funktionieren einwandfrei. Zwei Besonderheiten gibt es zudem zu berichten. Denn zum Einen verfügt die BAe-146 beziehungsweise der Avro Regional Jet neben den klassischen Störklappen auch über eine Luftbremse. Diese befindet sich am Heck des Flugzeuges. Es klappt quasi der hintere Teil des Rumpfes seitlich auf und bremst das Flugzeug sehr effektiv, ohne jedoch Einfluss auf die Aerodynamik an den Tragflächen zu nehmen. Gerade in Steilanflügen ist dies absolut essenziell. Bei der QualityWings-Umsetzung klappt beim Tastatur-Befehl für die Störklappen die Luftbremse aus, wenn sich das Flugzeug in der Luft und die Störklappen aus, wenn es sich am Boden befindet. Ein weiteres Highlight ist die Tatsache, dass sich beim Taxieren am Boden in Kurvenfahrten nur das Bugfahrwerk dreht. Das Seitenleitwerk rührt sich nicht. Das ist sehr authentisch, da der in der Realität am Boden verwendete Nose Wheel Tiller ja nur das Bugfahrwerk dreht und die Pedale, die das Seitenleitwerk steuern, gar nicht verwendet werden.

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Doch auch über die Standard-Animationen hinaus kann der Avro absolut punkten. Es sind die vordere und die hintere Passagiertür animiert. Ebenso gibt es vorne die Airstair, welche ebenfalls – wahlweise per Tastenkombi (STRG+E+4) oder auch per QualityWings ControlPanel – ausklappt. Hier gibt es allerdings ein kleines Manko: Denn wendet man die Tastenkombination STRG+E+5 an, um die Airstair einzufahren und die Haupteinganstür zu schließen, läuft alles zeitgleich ab. Die Airstair klappt also durch die sich schließende Tür hindurch ein, was unplausibel aussieht.

Neben den Türen können über das QualityWings ControlPanel auch noch einige weitere Animationen abgerufen werden. So kann man den Triebwerken Schutzhüllen verpassen, Wheel-Chocks verteilen, ein Pushback-Fahrzeug einblenden, oder eben die Cargo-Türen öffnen und schließen. Auch ein Ground-Power-Trailer ist zu sehen, sobald man diesen über das ControlPanel verfügbar macht.

Review: QualityWings - The Ultimate 146 Collection - Bild 07

2d-Panel

Grundsätzlich ist das 2d-Panel optisch in Ordnung, zufrieden bin ich aber trotzdem nicht. Die Instrumente des Main Panels sind teilweise sehr winzig, sodass man kaum etwas erkennen kann. Hier hätte man das 2d-Panel um einiges größer gestalten können, da zum Beispiel das linke erste Achtel überflüssig ist, da hier ohnehin nichts geklickt werden kann.

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Ansonsten könnte man mit dem Panel fast zufrieden sein, wäre da nicht die etwas gewöhnungsbedürftige Verteilung der Unterpanels. Dass das FMC auf Shift + 6 liegt ist recht unüblich und man muss sich erst daran gewöhnen. Aufgrund der Größe wurde das Overhead-Panel in zwei Unterpanels aufgespalten. Das Lower Overhead befindet sich auf Shift + 2, das Upper Overhead auf Shift + 3. Auch hier muss man sich erst dran gewöhnen.

Systemtiefe

Jetzt wird es wirklich interessant. Eigentlich steht QualityWings für eine sehr vereinfachte Systemtiefe. Dies war nämlich nicht nur bei der Boeing 757 der Fall, sondern scheint auch durch deren Claim „Complexity Simplified“ sozusagen „Programm“ zu sein. Da das Manual, welches übrigens einige Zeit vor dem Add-On veröffentlicht wurde, allerdings sehr umfangreich ist, gehen manche davon aus, dass die Systemtiefe der Avros um einiges umfangreicher ist. Das Wichtige vorab: Auch bei der Ultimate 146 Collection sind die Systeme sehr stark beschnitten beziehungsweise vereinfacht.

Aber nun mal eins nach dem anderen. Welche Systeme bieten die Avro Regional Jets in ihrer virtuellen Umsetzung? Beginnen wir einmal mit dem Herzstück eines jeden modernen Airliners, dem Flight Management-, beziehungsweise Guidance-System. Zentraler Bestandteil ist hier der Flight Management Computer, der FMC. Dieser funktioniert einigermaßen akzeptabel, wurde aber ebenfalls vereinfacht. So muss nach der Eingabe der Route auf der darauffolgenden PERF INIT Seite nur noch die gewünschte Reiseflughöhe sowie die Transition Altitude eingegeben werden, danach kann man getrost bestätigen. Normalerweise wäre mindestens noch die Eingabe des Zero Fuel Weight, also das aktuelle Gesamtgewicht des Flugzeuges abzüglich dem Treibstoff, erforderlich. Interessant ist, dass der Avro das aber schon weiß und alle Gewichtsdaten ungefragt und automatisch einträgt. Somit kann es so manchen Flug geben, der ganz ohne das Ausrechnen irgendwelcher Parameter möglich ist. Für Einsteiger im Gebiet Airliner eine willkommene Tatsache, für eingefleischte Drehstuhl-Linien-Flieger aber einfach nur langweilig. Was ein bisschen sehr störend ist, ist die Tatsache, dass nach dem völligen und längerfristigen Abschalten der elektrischen Systeme, bleiben die meisten Eingaben bestehen bleiben. Zum Beispiel auch das, was von der letzten Route noch im FMC stehend übrig geblieben ist. Der FMC führt keinen Neustart durch. Erst wenn der ICAO-Code der neuen Destination eingegeben wird, setzt sich das Routing vollständig zurück. Komisch aber, dass die Transition-Altitude immer wieder aufs Neue von den voreingestellten und in den USA üblichen 18.000ft auf die jeweils gültige – hier in Deutschland in der Regel 5.000 ft. – Höhe eingestellt werden muss. Bei manchen Testflügen hatte ich das Problem, dass trotz der Eingabe des korrekten Runways die Abflugroute von der Gegenbahn angezeigt wurde. Da dies mehrfach vorkam, schließe ich einen Eingabefehler aus und so kann es eigentlich nur ein Bug sein. Auch die Berechnungen des top of climb und top of descent passt nur im Groben. Kommt es zu Steig-Verzögerungen wegen anfänglichem, manuell durch Piloten oder Lotsen bedingten Steigflug, so wird man die Reiseflughöhe erst entsprechend hinter dem mit einem gewohnten grünen Punkt auf dem Multi Function Display, welcher den top of climb signalisiert, erreichen. Die Vertikal-Navigation wird somit vom FMC nicht laufend neu berechnet, wie es eigentlich sein sollte. Ansonsten funktioniert der Flight Management Computer allerdings einwandfrei.

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Darüber hinaus bietet der FMC auf der Index-Seite sehr viele Hilfsmittel, um das Fliegen so einfach wie möglich zu gestalten. So kann direkt über diese Seite Sprit geladen werden. Hierfür muss nicht der Flugsimulator bemüht werden. Es genügt lediglich, über den Dispatcher geplanten Sprit in eben diesem Tool zu speichern. Klickt man nun auf der Index Page des FMC auf den Eintrag „Load Fuel“, wird die vorher eingestellte Menge an Jet A1 in das Flugzeug gefüllt. Nutzt man das komplette „Programm“ – also Spritplanung und Betankung über den QW Dispatcher – ist dies eine wirklich nette Funktion, berechnet man den Spritbedarf selbst, ist es komfortabler, den Betankungsvorgang direkt über das Flugsimulator Interface durchzuführen.
Neben dem Eintrag „Load Fuel“ bietet die Index Seite aber noch viel mehr. Unter dem Menüpunkt „Approach“, welcher zur Anflugs-Seite des FMC linkt, findet man sämtliche Daten rund um den selektierten Runway des Ankunftsflughafens wie zum Beispiel dessen Länge, den Steuerkurs und einiges mehr. Darüber hinaus gibt es noch weitere wichtige Funktionen auf der Index-Seite, die jedoch mehr Flusi-Komfort als plausibles Nachempfinden des Originals bedeuten. So kann zum Beispiel per einfachem Klick auf „LOAD ATC RTE“ die vorher über die Flugplanung des Flugsimulators geplante Route in den FMC geladen werden. Dies funktioniert einwandfrei. Über den Eintrag „SAVE FPL“ ist es angeblich möglich, den aktuellen Flugplan zu speichern. Zwar erscheint nach dem Betätigen des entsprechenden Select Key eine Information, die auf das erfolgreiche Speichern des Flugplans hoffen lässt, allerdings bleibt die Liste an gespeicherten Flugplänen unter „FLIGHT PLANS“ leer. Schließen wir mit einer letzten Funktion nun die Index-Page des FMC ab. Es gibt nämlich noch die Möglichkeit, voreingestellte Cockpit-Situationen zu laden. Außerdem kann mit einem Klick der derzeitig herrschende Panel-Status gespeichert werden. QualityWings bringt zwei Möglichkeiten mit: Zum Einen der Cockpit-Status für Cold And Dark, zum Anderen der Cockpit-Status mit jenem man im Prinzip bereit zum „losdüsen“ wäre. Alles zum Thema Cold And Dark, wie diese Thematik hier genau gelöst wurde und welche Vor- und Nachteile diese Lösung bringt, erfahrt ihr ein paar Zeilen weiter unten.

Genug des FMC, arbeiten wir uns nun etwas weiter durch die Systemik des Avro-Regional Jets. Als nächstes ist jedoch ein weiterer, wichtiger Bestandteil des Flight Management Systemes an der Reihe, welcher für mich immer wieder zu einem wichtigen Aspekt in der Systemsimulierung von Add-Ons darstellt. Die Justierung des Inertial Reference System (Kurz: IRS) beziehungsweise die „IRS Align“ Funktion. Dieser Schritt ist in der Flugvorbereitung des Flugzeuges unerlässlich, da ohne die Ausrichtung des IRS kein Flug mit dem FMS möglich ist. Leider (!) hat man es bei QualityWings offensichtlich versäumt, diesem System bei der Umsetzung die notwendige Bedeutung zu verleihen. Denn nachdem man beide Wahlschalter auf die NAV-Position gedreht hat, ist die IRS-Justierung im gleichen Moment abgeschlossen. Man muss nicht einmal – wie sonst bei Add-Ons und in der Realität üblich – die derzeitigen Positions-Daten in den Flight Management Computer eingeben – sehr schade. Dazu kommt, dass die IRS-Positionierung normalerweise viele Minuten Zeit beansprucht. Leider bleibt die Positionierung des Flugzeuges auch bestehen, stellt man die Systeme über längere Zeit komplett aus beziehungsweise kalt. Ein erneutes IRS Align ist nicht notwendig, dreht man die Wahlschalter nicht zurück auf die Ausgangsposition. Auch das ist sehr schade und unreal.

Kommen wir nun zum Abschnitt „Cold And Dark“. Lädt man einen Flug mit dem Avro, steht dieser erst einmal mit laufenden Motoren und Systemen an dem zuvor gewählten Ort. Dies ist bei Add-Ons auch so üblich. Möchte man den Flug mit kompletter Cockpit-Preperation durchführen, war es in der Vergangenheit oftmals so geregelt, dass man über ein externes Zusatz-Programm das Cockpit auf Cold And Dark setzen konnte. Feelthere setzt zum Beispiel nach wie vor auf dieses Konzept. Auch wenn es bei diesem Add-On ein Zusatz-Programm in Form des Dispatchers gibt, muss der Cockpit-Status direkt im Flugzeug eingestellt werden. Hierfür nutzt QualityWings – und das ist die mittlerweile wohl etablierteste Methode – auf den FMC. Über die Index-Seite kann der Panel-Status Cold And Dark gewählt werden. Dies hat den Vorteil, dass man immer wieder neu entscheiden kann, wie man den Flug starten möchte und muss nicht vor dem Laden des Flugzeuges das externe Konfigurations-Programm aufrufen. Leider funktioniert dieses FMC-Verfahren hier nicht makellos, da die Triebwerke weiterlaufen und von Hand abgeschaltet werden müssen. Hier empfiehlt man seitens QualityWings die Tastenkombination Strg+Shift+F1. Alternativ kann man auch per Mausklicks die Spritzufuhr zu den Triebwerken am throttle quadrant unterbrechen. Auch das Laden des zweiten voreingestellten Panel-Status klappt nicht einwandfrei. Setzt man die Systeme auf „bereit“, zeigen sich die Triebwerke ebenfalls unbeeindruckt. Diese bleiben einfach aus. Das Problem ist, dass die Generatoren bereits von APU- beziehungsweise GPU-Speisung auf Engine-Speisung umschalten. Da die Triebwerke aber noch stehen, bricht für kurze Zeit die elektrische Hauptversorgung des Flugzeuges zusammen. Nun muss man also nochmal die APU starten und den APU-Generator aktivieren. Erst dann kann man den regulären Engine-Startup durchführen. Da das alles dann doch recht aufwendig ist, kann man diesen Panel-Status getrost außer Acht lassen und den kompletten Startup der Systeme manuell durchführen, da er ohnehin nicht richtig funktioniert. Hier hätte ich seitens QualityWings eine bessere, eben funktionierende Lösung erwartet. Was bleibt ist also auch hier die Hoffnung auf einen Patch, der diese Probleme behebt.

Virtuelles Cockpit

Jetzt kommen wir zum Herzstück des gesamten Add-Ons, dem virtuellen Cockpit. Hier hat man sich beim Designen richtig ins Zeug gelegt und ein wirklich ansehnliches „Büro“ geschaffen. Zum Glück, denn hier hält man sich beim simulieren ja am meisten auf. Die Modellierung des kompletten Cockpit-Innern ist sehr detailreich, praktisch alle (bedienbaren) Schalter und Hebel sind in 3d nachempfunden. Auch die Instrumente auf dem Main Panel ragen – wie in der Wirklichkeit – aus dem Hintergrund heraus.

Ebenfalls wenig zu meckern gibt es bei den Texturen des virtuellen Cockpits. Diese sind sehr hoch aufgelöst und verleihen ihm einen plausiblen Wohlfühlfaktor. Sämtliche Beschriftungen der Schalter und Hebel sind bei einem normalen Zoom-Faktor sehr gut lesbar. Lediglich den Sitzen sieht man sofort an, dass die Gurte nicht modelliert wurden, sondern lediglich durch eine Textur dargestellt werden.

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Auch einige Animationen hat das Cockpit zu bieten. Zum Einen kann man beide Cockpit-Fenster öffnen. Dies geschieht in zwei Stufen, da sie jeweils in der Mitte eine Rastung haben. Leider lassen sich die Fenster auch in der Luft öffnen, was unplausibel ist. Denn durch die Druck-Differenz dürften sich die Fenster auf höheren Flight Levels keinen Millimeter bewegen, da sie nach innen öffnen. Neben den Fenstern sind auch die Armlehnen der Piloten-Sitze animiert. Darüber hinaus gibt es am Ende des Center-Pedestal einen Becherhalter, der ebenfalls per Klick nach oben und unten geklappt werden kann.

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Die Nachtbeleuchtung des Cockpits ist zwar sehr stimmig, allerdings kommt es offensichtlich des Öfteren zu Fehlfunktionen. Selbst wenn Gound-Power oder APU supply besteht, geht sämtliche Beleuchtung ab und an komplett aus. Dies ist allerdings weniger ein Beleuchtungsfehler, sondern vielmehr ein Bug in der Umsetzung des Elektrizitäts-Systems, da neben dem Licht auch alle anderen Systeme abschalten, die nicht alleine durch Batteriespeisung ausgeführt werden können. Hier bewegt sich allerdings schon was, da dieser Bug bereits von Anwendern im Support-Forum gemeldet und von QualityWings bestätigt wurde. Dieser Bug wird wohl ebenfalls im nächsten (und ersten) Update behoben. Schade auch, dass man die Dome-Lights nicht separat zur Instrumenten-Beleuchtung steuern kann. Entweder man hat es ganz hell, oder aber eben ganz dunkel.

Sehr nett auch: Der Fahrwerkshebel leuchtet tatsächlich. Dies schafft einmal mehr Realitäts-Nähe.

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Virtuelle Kabine

Eine virtuelle Kabine ist bei diesem Add-On, ebenfalls wie bei dem Erstlings-Werk von QualityWings, der Boeing 757, nicht vorhanden. Sehr schade für alle Simmer, die ab und an gerne mal außerhalb des Flugzeuges unterwegs sind. Ich hätte mir eine Kabine sehnlichst gewünscht und gebe die Hoffnung nicht auf, dass vielleicht wegen großer Nachfrage doch irgendwann eine solche nachgeliefert wird.

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Sound

Ein kleines Highlight des Add-Ons dürfte zweifelsohne das Sound-Pack sein. Dieses klingt nicht nur – verglichen mit Videos des Originals – sehr authentisch, sondern schafft eine wirklich stimmige Gesamt-Atmosphäre. Fast alles, was man im Cockpit anklickt, ruft entsprechende, glaubwürdige Sounds hervor. Neulingen im Bereich Avro Regional Jets werden sicherlich die Geräusche der Klappen auffallen. Diese sind doch sehr laut geraten. Dies hat aber absolut seine Berechtigung, da die Klappen auch beim Original einen – in der Kabine – enormen Geräuschpegel verursachen. Im Cockpit dürfte das nur leicht gedämpft wirken. Somit ist Sound-Intensität beim Add-On absolut glaubhaft und akzeptabel.

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Zwei Bugs sind während dem Test dann doch aufgefallen. Bricht man den Startlauf der APU ab, so spielt der Startup-Sound leider weiter. Plausibel wäre, wenn direkt auf das Betätigen des Schalters der Shut-Down-Sound abspielen würde. Des Weiteren hört man den Parking Brake Lever nur, wenn man die Parkbremse mit einem Klick auf diesen anzieht oder löst. Tut man dies per Tastatur, so spielt der Sound nicht ab. Letzterer Bug ist aber über das Support-Forum bereits von einem Anwender an QualityWings berichtet worden und man hat zugesichert, es im nächsten und ersten Update zu beheben.

Alles in allem aber ein wirklich mehr als gelungenes Sound-Paket, das QualityWings uns da geschnürt hat.

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Flugeigenschaften

Selbstverständlich bin ich noch nie in das Vergnügen gekommen, eine echte BAe-146 durch die Luft steuern zu dürfen. Daher kann ich – wie immer – die Flugeigenschaften nur anhand meiner langjährigen Simulator-Erfahrung bewerten.

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Die Flugdynamiken dieser BAe-146-Umsetzung wirken sehr glaubhaft. Das Flugzeug ist ein Schulterdecker, was sich beim manuellen Flug sofort bemerkbar macht. Sie fliegt sich – erwartet durch die hoch gelegenen Tragflächen und dem voluminösen Rumpf – entsprechend träge und nicht so agil wie es bei anderen Regional-Jets (zum Beispiel ERJ-145 oder die Canadair Regional Jets) üblich ist. Auch der Steilanflug und -Abflug kann sehr gut mit diesem Flugzeug durchgeführt werden. Dennoch sollte man ständig den Airspeed im Auge behalten. Die BAe-146 fliegt sich im Low-Speed-Bereich nicht sehr auffällig, bis es dann sehr plötzlich zu einem Stall kommt. Durch das T-Leitwerk ist dieses Flugzeugmuster im Übrigen Deep-Stall gefährdet. Das bedeutet, tritt erstmal ein Stall ein, wird das Höhenruder nicht mehr angeströmt, da der Luftstrom durch die Wings verhindert wird. Somit bleiben jegliche Steuereingaben unbeantwortet und das Abfangen des Flugzeuges ist nicht mehr möglich. Ein Absturz ist unausweichlich. Genau aus diesem Grund sind Flugzeuge mit T-Leitwerk immer mit einem Stickshaker ausgestattet, der in der QualityWings-Umsetzung – aus meiner Sicht – leider nicht ausreichend simuliert ist. Man hat das Gefühl, es spielt das komplette Stall-Warning-System etwas verrückt. Zieht man das Flugzeug beim Rotate-Speed sachte in die Luft, erhält man vom Flugsimulator eine Strömungsabriss-Warnung, obwohl die Steigrate positiv und der Airspeed mehr als ausreichend ist. Auch in den Startlauf steigt der Avro für mein Empfinden selbst bei maximalem Schub recht träge ein.

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Performance

Die Performance des Add-Ons ist ausgesprochen gut. Mein Testsystem übersteigt die minimalen Systemanforderungen kaum, brachte aber mehr als zufriedenstellende Frame-Resultate. Der Avroliner läuft mehr als flüssig, Respekt!

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Fazit

Das Fazit fällt ein wenig durchwachsen aus. Der Grund ist, dass ich das Add-On in der Abstufung der Systemtiefen nicht so wirklich zuordnen kann. Den eigenen Werbe-Spruch „Complexity Simplified“ hat man jedenfalls nicht so gut eingehalten, soll heißen, die Systeme wurden meines Erachtens nach suboptimal vereinfacht.

Aber nun eins nach dem anderen. Grundsätzlich ist das Add-On für alle Liebhaber der Bae-146-Flugzeugfamilie absolut empfehlenswert. Aber auch der Großteil der „normalen“ Simmer kann hier getrost zuschlagen. Der Grund ist schnell erklärt: Ein vergleichsweise recht günstiger Anschaffungspreis bringt dem Kunden ein Add-On, was optisch absolut auf dem Level der Zeit spielt. Ein wirklich schönes Außenmodell mit vielen verschiedenen, extern bei QualityWings herunterladbaren, Bemalungen und einer beachtlichen Anzahl an Animationen gepaart mit einem optisch und funktional hervorragenden virtuellen Cockpit machen das Produkt zu einem Renner in Sachen Aussehen und Preis/Leistung. Nur von den Systemen habe ich mir deutlich mehr erwartet. Dazu kommen die vielen Bugs, welche sich aber hauptsächlich im Bereich der Systemtiefe abspielen. Hier hat man seitens QualityWings versprochen, diese in einem Patch schnellst möglich zu beheben. Was dabei rauskommt, bleibt abzuwarten. Abschließend kann man sagen: Die Avro Regional Jets von QualityWings, oder eben später dann die „Ultimate 146Collection“, ist optimal für den schnellen und unkomplizierten Feierabendflug. Eingefleischte „Hardcore-Simmer“, die gerne mit etwas mehr Systemtiefe umgehen, werden hingegen schnell in ihrer „Spielfreude“ ermüden. Denn um den Spaßfaktor langfristig aufrecht zu erhalten, fehlt es eben doch etwas an Komplexität. Trotz all dem sollte man keinesfalls die vielen positiven Aspekte des Produktes außer Acht lassen. Grundsätzlich ist das Add-On wirklich gelungen.

Review: QualityWings - The Ultimate 146 Collection - Bild 24

Zusammenfassung

Label:QualityWings
Preis:ca. 35€
Lizenz:Payware
Erscheinungsjahr:2012
FS-Version(en):FS2004 (FSX
Produktseite:via Flight1.com
Review: Aerosoft - Friedrichshafen X - Detailbild
ProContra
– Sehr gute Modellierung von Modell und Cockpit
– Zeitgemäße, scharfe Texturen
– Überdurchschnittlich viele Animationen
– Ein sehr gutes Sound-Set
– Optimale Preis/Leistung
– Viele verschiedene Bemalungen und Modelle
– Systemtiefe unvorteilhaft vereinfacht
– Das Add-On bietet noch zu viele Bugs
– Keine virtuelle Kabine
– Zu viele Bugs in den Systemen

Sascha Schreck für flusinews.de

Auszeichnungen

Keine

Testsystem

Computer-Art: Laptop
Hersteller, Gerätebezeichnung: Acer, Aspire
Betriebssystem: Windows Vista, 32bit
DirectX 9.0c
verwendete Flusi-Version: FS2004 (fs9.0)

Prozessor: Intel Pentium III Xeon, 2266 MHz (9 * 252)
Arbeitsspeicher: 3068MB
Grafik: GeForce 9600M GT
Festplatten: 1 x ST9500325AS (465 GB, IDE)

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Autor

Hallo, ich bin Sascha und habe flusinews.de im April 2010 gegründet. Damals noch im Alleingang habe ich die Seite über ein Jahr als One-Man-Show gefeiert. Aber da zwei geile Jungs besser sind als nur einer, kam dann auch schon Frank mit dazu. Heute sind wir... Deutlich mehr.

Bisher 10 Kommentare

  1. Ich finde es einfach klasse, dass sich QualityWings an die BAe- 149 herangetraut hat. Wenn ich bedenke, dass es vorher (va. für mich? 😀 ) keine zufriedenstellende BAe- 146 gab und es somit eigentlich keine ernstzunehmenden Vergleichsprodukte und missratene Vorgängermodelle, die man den Flugsimulatoren aufdrücken durfte und an welchen man sich orientieren hätte können, muss ich sagen hat QualityWings einen ordenlichen, brillianten und von vielen Flusifans lang ersehnten Airliner herausgebracht. Ich gehe davon aus, dass vorhandene Bugs entfernt werden…für mich der am besten umgesetzteste Regiojet für den Flusi.

  2. Alles gut gelungen, aber beim aufsetzen (Landung)der Flugzeuge wird kein Qualm
    der Räder angezeigt.Bitte um ein Tip das zu reparieren.

    • Hallo Fredo!

      Wenn es beim Aufsetzen qualmt, bedeutet das, dass der Pilot das Flugzeug nicht mit beiden Seiten des Hauptfahrwerkes gleichzeitig aufgesetzt hat. In diesem Moment wirkt auf den aufgesetzten Teil die doppelte Belastung, was das Qualmen auslöst.

      Probiere also einmal, das Flugzeug nur mit einem Teil des Hauptfahrwerkes zuerst aufzusetzen

      Ich würde mich über entsprechende Rückmeldung freuen!

      LG Sascha

  3. Ich habe noch kein Flugzeug gesehen bei dem es bei der Landung nicht qualmt.
    Die Belastung auf die Reifen gibts immer.

  4. Hallo Leute

    Ich habe mir heute über Flight1 für den FS9 den Flieger runtergeladen.
    Ein gelungener Flieger. Jetzt wollte ich noch ein paar Bemalungen holen. Ebenfalls diese *.QWL Files in den Ordner Livery Manager kopiert und den Dispatcher gestartet. Doch oh Schreck, er sieht die Files gar nicht, stattdessen kommt dann eine Fehlermeldung. Weiss jemand Rat?

    • Hi! Also du musst die Dateien nicht in den Dispatcher-Ordner kopieren! Lass‘ Sie einfach im Download-Ordner und wähle sie über die Dispatcher-Anwendung aus!

      LG Sascha

    • Hallo Sascha

      Leider hilft mir das nicht weiter. Welches Verzeichnis sucht der Dispatcher? Resp. wo kopierst oder entzippst Du denn diese *.QWL Files? Hab nun wirklich alles versucht. Nützt alles nichts. Bringt nur Fehlermeldungen.

  5. Mit den rädern kannst du aufsetzen wie du willst – links oder rechts von Qualm nicht zu sehen. Hat jemand eine Idee wie man das reparieren kann ?

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