Auf ins Bonzen-Skigebiet! Wer ordentlich Kohle hat, in den USA lebt und im Winter gerne Ski fährt, der hat ganz bestimmt eine schicke Hütte in Aspen, Colorado – Durchschnittspreis: 1,5 Millionen US-Dollar. Kein Wunder also, dass Aspen die reichste Stadt in den USA ist und am örtlichen Aspen Pitkin County Airport (KASE) entsprechend viele Privatjets parken. Da Aerosoft erst kürzlich eine Neuauflage des Flughafens für den FSX und Prepar3D herausgebracht hat, haben wir uns diese, mit kleinen Abstrichen, wirklich gelungene Szenerie einmal näher angeschaut.

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Fakten vorab

22,50 Euro kostet die Szenerie des Entwicklers Matthew Dalton im Aerosoft-Shop, die Kompatibilität mit dem FSX, FSX:SE und Prepar3D v3 ist gewährleistet. Wer die alte Aspen X Szenerie – ebenfalls aus der Feder von Dalton – aus dem Jahr 2007 besitzt, bekommt 5€ Rabatt. Nach der Installation kann über einen Konfigurationsmanager noch die Jahreszeit ausgewählt werden, mehr Optionen existieren leider nicht. Das Manual enthält einige Informationen und Hinweise zum Flughafen Aspen. Charts sind leider nicht vorhanden.

Der Flughafen

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Ein erster Rundgang über das Vorfeld zeigt bereits schnell: die Umsetzung des Airports ist sehr gelungen. Scharf und auch farblich passend sind Texturen für Run- und Taxiways sowie den Apron. Schilder und Lampen säumen die Ränder der Rollwege, die Markierungen sind korrekt und auch kleine Details wie die Abflussrinnen für Regenwasser fehlen nicht. Die Gebäude können hinsichtlich Modell und Texturen überzeugen – sehr schön anzusehen sind die verspiegelten Glasfassaden. Nicht ausgelassen werden sollte auch, dass die Holzdächer und die Steinfassaden sehr authentisch wirken.

Zahlreiche Bodenfahrzeuge und Objekte zieren den virtuellen Asphalt, das geht über Gepäcktransporter, Passagierbrücken, Enteisungsfahrzeuge, ein Feuerwehrauto, Druckluftflaschen und Absperrpylonen bis hin zu Golf-Karts, um das reiche Klientel vom Flugzeug zur Luxuslimousine zu fahren. Für statische Flugzeuge wurde ebenfalls gesorgt, zwei Bombardier CRJs stehen direkt vor dem Terminal. Schade nur, dass von der Armada an Geschäftsreisemaschinen, die hier in der Realität parkt, im Flugsimulator nichts vorhanden ist. Eine Citation hier, eine Gulfstream da, einen guten alten Lear dort, das hätte noch drin sein sollen. [In der aktualisierten Version 1.10 sind nun auch Privatjets enthalten.]

Wer auch Wert auf eine gut nachgebildete Landseite legt, wird nicht enttäuscht: Eine Vielzahl an Autos parkt auf den Parkplätzen, Schilder, Mülleimer und Straßenlaternen werden ebenfalls platziert. Das kann sich sehen lassen. In der Nacht macht Aspen eine wirklich gute Figur: Die 3D-Beleuchtung ist dezent und erhellt nicht den gesamten Airport in einem Lichtermeer, sondern nur Teile des Vorfeldes, wie es eben auch sein muss. Der Rest ist zappenduster, von der Befeuerung der Runway und der Taxiways einmal angesehen.

Wenig spektakulär, dafür aber voll in Ordnung sind die Wintertexturen. Der Boden erscheint in hellem Weiß, an den Rändern der Rollwege lassen sich Schneerückstände erkennen –immerhin: das ist gut gemacht. Darüber hinaus steht noch ein Enteisungsfahrzeug am Ende der Startbahn. Was jedoch auffällt, ist der Mangel an Animationen: abgesehen von dem funktionierenden Windsack sowie dem Rauch aus dem Schornstein des Terminals bewegt sich am Airport nicht viel – ein bisschen mehr Action wäre schon toll gewesen.

Die Umgebung

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Gerade bei einem solch interessanten Anflug wie auf Aspen ist eine gute Nachbildung der Umgebung beinahe essenziell. Deshalb beruhigt es, dass der fotoreale Untergrund nicht nur den Airport, sondern auch noch die gesamte Stadt inklusive Skigebiete und Berghänge abdeckt. Das Ganze gliedert sich farblich auch gut in die ftx Global Umgebung ein.

Statt auf Standard-Autogen wurde auf extra erstellte Häuser im typischen Aspen-Stil zurückgegriffen, was für ein authentisches Stadtbild sorgt. Dazu kommen zahlreiche 3D-Bauten wie zum Beispiel das Krankenhaus, eine Kirche, das Benedict Music Tent und die Harris Concert Hall, die Aspen High School und die Brücke über den Maroon Creek. Ein Highlight dürften allerdings die animierten Seilbahnen sein, die besonders bei winterlichen Hubschrauberrundflügen für ein klasse Feeling sorgen.

Zu bemängeln gibt es hier lediglich die Schatten an den Berghängen sowie die etwas spärlich platzierte Vegetation, in Anbetracht der restlichen Umsetzung fällt dies allerdings nicht sonderlich stark ins Gewicht.

Die Performance

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Wie macht sich Aspen X Extended hinsichtlich der Performance? Aufgrund der recht detaillierten Nachbildung des Stadtgebietes wird bei hohen Autogen-Einstellungen definitiv ein recht starkes System benötigt, damit es nicht ruckelt. Wer den Regler etwas zurückdreht, sollte allerdings kaum Probleme haben, der Airport selbst ist sehr performance-freundlich. [In der aktualisierten Version 1.10 wurden zahlreiche Performance-Verbesserungen eingepflegt.]

Das Fazit

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Mit Aspen X Extended liefern Aerosoft und Matthew Dalton eine rundum gelungene Neuauflage des Aspen Pitkin County Airport ab. Der Käufer bekommt zu einem mehr als fairen Preis eine detaillierte Nachbildung von Flughafen und Umgebung geboten, die zwar nicht perfekt, aber doch wirklich gut ist. Wer spannende Gebirgs-Anflüge mag oder gerne reiche Milliardäre durch die Lüfte transportiert, kann hier kaum etwas falsch machen. In dem Sinne: Auf in die Citation, die Hollywoodstars warten schon. Aber die schwarze AMEX nicht vergessen.

Entwickler:Matthew Dalton
Lizenz:Payware
Getestete Version:1.0
Preis:22,50€
Erscheinungsjahr:2016
FS-Version(en):FSX, FSX:SE, Prepar3D v3
Produktseite:Aerosoft Shop

Pro

  • viele 3D-Objekte und -Fahrzeuge auf dem Vorfeld
  • gelungene Texturen
  • scharfe Run- und Taxiways
  • exzellente Nachtbeleuchtung
  • überzeugende Umsetzung der Umgebung mit Custom Autogen und Landmarks

Contra

  • wenig Animationen auf dem Flughafengelände
  • keine statischen Privatjets [in der Version 1.10 behoben]
  • kein Konfigurator

Auszeichnungen

-keine

Frank Kuhn für flusinews.de

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Testsystem

Computer-Art: Desktop-PC

Hersteller, Produktbezeichnung: HP, Pavillion Slimline
Betriebssystem: Windows Vista Home Premium 64 Bit, Direct X9/X10
verwendete Flusi Version: FSX Gold

Prozessor: Core 2 Duo E7400 2x 2.80GHz
Arbeitsspeicher: 8GB
Grafik: NVidia GeForce GT 220
Festplatte: 640GB SATA 3,0 GB/Sekunde

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Autor

Hallo, ich bin Frank und schreibe seit 2011 für flusinews.de. Damals war unsere Website ein kleines Hobbyprojekt, heute eine wichtige Stimme in der Flugsimulator-Szene – auch wenn wir immer noch in unserer Freizeit schreiben. Auf flusinews.de kümmere ich mich um alles, was irgendwie mit Inhalten zu tun hat. Am liebsten schreibe ich ausführliche Hintergrundberichte über Themen, welche die Szene bewegen.

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