In diesem Jahr fand die FS-Konferenz erstmals in ihrer Geschichte nicht als eigenständige Veranstaltung statt, sondern wurde in die AERO 2018 in Friedrichshafen integriert (Wir berichteten). Direkt neben dem Flughafen gelegen gehört die jährlich stattfindende Ausstellung zu den weltweit wichtigsten Messen der Allgemeinen Luftfahrt. Tolles Wetter, echte Flugzeuge und Urlaubsidylle. Welche Neuheiten man dieses Mal vorfinden konnte und weshalb nicht alle mit der Situation am Bodensee glücklich waren, lest Ihr in unserem Rückblick.

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Die FS-Konferenz als Teil der AERO 2018

Erstmals fand die FS-Konferenz in Friedrichshafen am Bodensee statt – als Teil der Luftfahrtmesse AERO.

Während die AERO 2018 auf dem gesamten Messegelände in Friedrichshafen stattfand, so gab es dieses Mal einen eigens für die Flugsimulation konzipierten Bereich in der Halle A6. Bekannte Größen wie beispielsweise Aerosoft und IPACS waren natürlich genauso vertreten wie das traditionelle FS MAGAZIN oder IVAO. Dennoch fiel die Anzahl der Aussteller im Vergleich zum vergangenen Jahr etwas geringer aus. Neben hohen Kosten für gewerbliche Stände schreckten vermutlich auch die lange Dauer der AERO 2018 vor einer Teilnahme ab. Denn die vier vollen Tage mussten viele von uns „durchhalten“. Wenige Besucher aus der Szene, kaum Fachbesucher (also Entwickler) waren vor Ort, und nach drei Tagen hatte man auch selbst weitestgehend alle interessanten Stände der gesamten AERO 2018 abgeklappert.

flusinews.de auf der AERO 2018
Durch den Stau nicht optimal zu erreichen: Die Messe Friedrichshafen.

Dazu kommt noch die miserable Verkehrssituation in der Stadt. Für die läppischen 15 Kilometer von unserer Ferienwohnung zur Messe haben wir am Donnerstag über eine Stunde gebraucht. Immerhin verirrten sich am Freitag und Samstag dann doch noch ein paar flusinews.de-Leser zu unserem Stand, sodass wir ein paar Flugsimulator-bezogene Gespräche führen konnten. Die meisten Besucher waren jedoch selbst reale Piloten, die sich allerdings durchaus über die aktuellen Möglichkeiten im Bereich Flugsimulation informieren wollten. Der ein oder andere legte jedoch auch ein ziemlich arrogantes Verhalten an den Tag: „Flugsimulator? Interessiert mich nicht, ich fliege in echt!“. Und dann betrachtete der nette Herr trotzdem voller Interesse eines der ausgestellten Homecockpits.

Highlights der Flight Simulator Area

Ein Blick auf die Flight Simulator Area auf der AERO 2018.

Den langen Messetagen zum Trotz: Auch dieses Mal konnte man wieder einige interessante Dinge erleben. So hatte man bei IPACS erneut die Möglichkeit, Aerofly FS2 auszuprobieren (Wir berichteten) – in virtueller Realität. Moderne VR-Brillen erzeugen das Gefühl, man befände sich tatsächlich in der Simulations-Welt. In Kombination mit Motion-Controllern wie zum Beispiel den Oculus Touch ist es sogar möglich, den virtuellen Steuerknüppel im 3D-Cockpit als vollwertiges Steuerelement zu benutzen. Grundsätzlich keine bahnbrechende Neuerung, schließlich wurde dies bereits vor einigen Monaten angekündigt. Aerofly FS 2 selbst konnte darüber hinaus bereits auf der FS-Konferenz im vergangenen Jahr mit einer Virtual-Reality-Brille ausprobiert werden. Neu war allerdings die Robinson R22, denn mit dieser Maschine erhält erstmals ein Hubschrauber Einzug in Aerofly FS 2. Der zweisitzige Drehflügler wurde in Zusammenarbeit mit realen Piloten entwickelt. Einer davon ist Claude Vuichard, der unter Hubschrauberpiloten mittlerweile als Legende zählt. Der Schweizer ist nämlich Urheber einer neuen Technik, mit dem Hubschrauberpiloten ihr Fluggerät aus dem gefährlichen „Vortex Ring State“ befreien und so einen Crash abwenden können.

Sieht komisch aus, macht aber Spaß: R22-Fliegen mit VR-Brille auf der Motion-Plattform.

Wem selbst die VR-Brille noch zu wenig Fluggefühl bot, der hatte die Möglichkeit, seiner Simulationserfahrung wahrhaftig noch etwas Schwung hinzuzufügen. VRMotion stellte zusammen mit Brunner Elektronik eine Kombination aus VR-Brille und Motion-Plattform sowie hochwertiger Hardware vor. Damit spürt man nun sämtliche Manöver direkt am eigenen Körper. Zum Ausprobieren standen einmal die Robinson R22 und die F/A 18C Hornet in Aerofly FS 2 zur Verfügung. Laut VRMotion eignet sich der Simulator von IPACS besonders gut für die Motion-Plattform, da alle wichtigen Parameter direkt ausgelesen werden können. Somit unterstreicht Aerofly FS 2 den Anspruch, der optimale Simulator für das richtige Virtual-Reality-Gefühl zu sein – je nach Flugstil haut es da sicherlich noch den ein oder anderen aus den Socken. Bei Saschas (leidlichen) Flugversuchen in der R22 jedenfalls bewegte sich die Plattform ganz schön heftig. Darüber hinaus konnte der neue CLS-E NG Force Feedback Yoke von Brunner ausprobiert werden.

Ultimativer Traum: Das eigene Homecockpit

flusinews.de auf der AERO 2018
Die Crew von Vier im Pott vor ihrem A320-Cockpit

Für diejenigen, welche es lieber ruhiger mögen und standhaft sind, bieten verschiedene Homecockpit-Bauten eine gute Alternative. So konnte man am Stand von „Vier im Pott“ einen nahezu vollständig funktionsfähigen Nachbau eines A320-Cockpit-Simulators anschauen. Die aus Sachsen stammende Firma vertreibt zusammen in Kooperation mit Skalarki Electronics Ltd. (ebenfalls auf der AERO 2018 vertreten) funktionsfähige Nachbauten sämtlicher Cockpit-Einrichtungen der A320-Familie, welche dann am Flugsimulator (z. B. Prepar3D) genutzt werden können. Je nach Wunsch des Kunden besteht die Möglichkeit, diese Teile dann modular hinzuzukaufen oder sich als vollständiges Home-Cockpit in verschiedenen Ausführungen zuliefern zu lassen.

FTD.aero und Nyaben Flight Dynamics: Viele professionelle Anbieter

Das 737-Cockpit von FDT.aero war stets gut besucht.

Im Rahmen der AERO 2018 haben auch einige neue Anbieter Einzug in die Flight Simulator Area gefunden. Dabei handelt es sich jedoch um solche Aussteller, welche sich weniger an die Heimsimulatoren und Privatkunden richteten, sondern wahrhaftig Lösungen für die professionelle Piloten-Ausbildung zeigten. Ein Highlight stellte hierbei der Boeing 737-800 Cockpit-Simulator von Flight Training Devices (FTD) dar. Was zunächst wie ein klassisches und hochwertiges Heimcockpit wirkt, ist in Wirklichkeit für die professionelle Schulung gedacht.

Daneben fanden sich mit Entrol und Nyaben Flight Dynamics zwei weitere Firmen, welche mit der eigentlichen Flugsimulator-Szene, wie wir sie kennen, nicht sonderlich viel zu tun haben. Während Entrol professionelle Trainingssimulatoren entwickelt und produziert, beschäftigt sich Nyaben Flight Dynamics unter anderem mit den dynamischen Eigenschaften von Flugmodellen und überträgt diese dann in die Simulation.

FS MAGAZIN, iTakeoff und viele mehr: Weitere Aussteller vor Ort

flusinews.de auf der AERO 2018
Während Bert Groner vom FS MAGAZIN einen Vortrag hielt, betreuten wir den Stand – hochprofessionell, versteht sich!

Als einzige deutschsprachige Fachzeitschrift durfte das FS MAGAZIN von Bert Groner und Claudia Schmitz-Groner natürlich nicht fehlen. Des Weiteren waren neben uns vor Ort: iTakeoff, FS-Flight Control, IVAO sowie die Schweizer Kollegen von der Interessengemeinschaft Luftfahrt Schweiz (ILS). Darüber hinaus konnten wir auch einige Entwickler antreffen, die ohne eigenen Stand auf der AERO 2018 vertreten und somit nur als Besucher anwesend waren. Unter ihnen: Philipp Ringler (Laminar Research), Stefan Schäfer (PILOT’S), Frank Seifert (Erfurt X), Marcel Felde (u. a. Katana 4X) und Alexander Metzger (Flugdynamiken für diverse FSX/P3D-Maschinen). Das gab natürlich Anlass für interessante Gespräche. Allerdings war ausschließlich Philipp Ringler über die gesamte Zeit vor Ort, der Rest kam nur an einzelnen Messetagen – ein Austausch unter den verschiedenen Entwicklern war also nur eingeschränkt möglich.

Vorträge: Volles Programm, halbvoller Saal und wenig Flugsimulation

Während großer Andrang bei den Homecockpits herrschte, war es im Vortragsraum eher leer.

Dass vier lange Tage nicht nur für manch einen Aussteller zur Herausforderung wurden, ließ sich sehr schnell am Vortragsplan für die diesjährige Konferenz feststellen. Neben einigen interessanten und fachlich verbundenen Beiträgen (zum Beispiel über die Geschichte der Flugsimulation, aktuelle Entwicklungen bei X-Plane 11 oder Aerofly FS2) gab es in Zusammenarbeit mit der FliegerRevue auch erstmalig Vorträge über Themen außerhalb des Kernbereichs. Historische Beiträge aus der realen Luftfahrt wurden zwar gut vermittelt, haben aber leider nichts mit der Flugsimulation zu tun. Hier erschien es, als hätte man versucht, die vier Messetage irgendwie zu füllen. Sachliche Themen zur Flugsimulation wären besser gewesen. Insbesondere auch Einsteiger-Veranstaltungen, da ein Großteil der vorbeilaufenden Besucher nicht aus der Szene kam und nur im Rahmen der AERO 2018 in der Flight Simulator Area vorbeischaute. Welche PC-Simulatoren gibt es? Was kostet das Hobby? Wo liegen die Vorteile der einzelnen Simulatoren? Vorträge über diese Themen haben leider gefehlt.

IPACS stellt die Robinson R22 für Aerofly FS 2 vor.

Überhaupt: Dass die FliegerRevue sich plötzlich mit Flugsimulation beschäftigen möchte und sich als Co-Sponsor der Flight Simulator Area beteiligte, mutete doch etwas merkwürdig an. Schließlich war die Zeitschrift bislang nicht im Bereich der Flugsimulation vertreten – das Spezial der Ausgabe 01/2018 mal ausgenommen. Stattdessen scheint der Fokus des Magazins eher auf äußerst militärlastigen Berichten zu liegen. Auf Facebook lobt man da gerne auch mal „tolle Nahaufnahmen“ von mehreren russischen T-50/SU-57 Kampfflugzeugen, die „vor kurzem noch in Syrien präsent [waren] um operative Erfahrungen zu sammeln“. So kann das brutale Wegbomben der syrischen Bevölkerung natürlich auch beschrieben werden…

Fiel ins Bodensee-Wasser: Das Captain’s Dinner

An der Promenade in Friedrichshafen hätte es sich sicherlich vornehmlich dinieren lassen…

Eine der großen Traditionen auf der FS-Konferenz wurde in diesem Jahr nicht fortgeführt: Aufgrund der mit der AERO 2018 verknüpften Veranstaltung fand das Captain’s Dinner leider nicht statt. Zwar ermöglichte eine Stand-Party am Mittwochabend eine etwas kleinere Zusammenkunft. Einen vollwertigen Ersatz für das gemütliche und entspannte Captain’s Dinner konnte die Stand-Party jedoch nicht bieten. Immerhin gab es reichlich Verpflegung: Da man es mit den gesponserten Getränken und Brezeln besonders gut gemeint hatte, mussten die Bundeswehr-Soldaten vom Stand nebenan zur Hilfe eilen und leisteten tatkräftige Unterstützung beim Verzehr.

Viel zu entdecken: Abseits der Flight Simulator Area

Die deHavilland DH.104 war eine der Schönheiten auf der AERO 2018.

Wer sich auch für die Allgemeine Luftfahrt begeistern kann, für den gab es in den Hallen der AERO 2018 allerhand zu entdecken. Nur wenige Meter von der Flight Simulator Area entfernt präsentierte der Avionik-Hersteller Garmin unter anderem seine neuen Glascockpits der TXi-Generation. Die Geräte mit Touchscreen-Bildschirm sowie alle weiteren Garmin-Produkte wie auch das G2000 konnten vor Ort ausprobiert werden, was wohl insbesondere für alle Nutzer der GTN-Systeme von Flight1 (Review lesen) einen besonderen Reiz gehabt haben dürfte. So ein 25.000 US-Dollar teures G600 TXi zu begutachten, das war schon ein Erlebnis.

Buschfliegen in Schottland? Darüber konnte man sich ebenfalls auf der AERO 2018 informieren.

Selbstredend war nicht nur teure Avionik ausgestellt. Auch an Flugzeugen selbst mangelte es auf der AERO 2018 nicht. Eine vollständige Aufzählung würde den Rahmen dieses Artikels wohl sprengen, besonders interessant waren aber sicherlich die Maschinen des Herstellers Blackshape oder die Piper Cup, mit der man in Schottland Buschfliegen kann. Im Static Display gab es die neuen Modelle DA62 und DA52 von Diamond Aircraft zu bestaunen, ebenso wie eine Quest Kodiak, eine Bell UH-1D der Bundeswehr oder die Cirrus Vision, welche wir aus X-Plane 11 kennen. Kurzum: Für Freunde der Allgemeinen Luftfahrt ein wahres El Dorado.

TBM 930: Du kommst hier nicht rein! Jedenfalls nicht ohne Einladung.

Ein schöner Aspekt der AERO 2018 war auch die Möglichkeit, mit anderen Ausstellern außerhalb der Flight Simulator Area zu fachsimpeln. Unter anderem die Soldaten der Bundeswehr waren äußerst gesprächig. Der ein oder andere Aussteller konnte da auch ein paar nette Anekdoten aus dem realen Piloten-Leben erzählen. So berichtete uns beispielsweise ein Hubschrauber-Pilot von Babcock, der im Auftrag der Vereinten Nationen (UN) Versorgungs- und Evakuierungsflüge im Südsudan durchführt, von seiner Zeit in den USA. Da habe es mal zwei wohlhabende Norweger gegeben, die in den USA ihren Pilotenschein gemacht haben und daraufhin ihren neu gekaufte Robinson R44 nach Norwegen überführen wollten. Weil die R44 nicht ausreichend Treibstoff mitführen kann, öffneten die Männer im Flug die Tür, schraubten den Tankdeckel ab und betankten die Maschine aus dem Innenraum heraus mit einer Kraftstoffpumpe aus mitgeführten Kanistern. Was verrückt klingt, sei mit Bildern belegt – eine total abgefahrene Story!

Teppichklopfer: Die Bundeswehr war unter anderem mit einer Bell UH-1D vor Ort.

Leider waren nicht alle Aussteller so gesprächig. An einigen Ständen konnte man die Maschinen auch nur im passenden Outfit (also im Anzug) und mit dem entsprechenden Kleingeld in der Tasche begutachten. So erweckten Teile der Messe eher den Eindruck einer exklusiven Veranstaltung für das reiche Klientel.

Rabatt für Messebesucher: Auf ins Dornier-Museum

flusinews.de auf der AERO 2018
Dornier DO-31 vor dem Dornier-Museum Friedrichshafen

Da am flusinews.de-Stand ohnehin relativ wenig los war, nutzten wir die verbleibende Zeit am Samstag für einen kurzen Ausflug ins Dornier-Museum auf der anderen Seite des Friedrichshafener Flughafens. Denn wenn man schon mal in Friedrichshafen ist, sollte man sich das nicht entgehen lassen. Zudem mussten alle Messebesucher und -Aussteller nur den halben Preis zahlen und die ersten 90 Minuten Parken sind gratis. Bereits vor dem Eingang steht eine gigantisch große Do 31 – eines der Senkrechtstartflugzeuge des ehemaligen Flugzeugbauers, das nie die Serienfertigung erreichte.

Weiterhin finden sich zwei Do 228, eine Do 328 sowie eine Do 27, ein Alpha Jet und ein Seeaufklärer vom Typ Br 1150 Breguet Atlantic auf dem Gelände. Viele der Exponate können sogar von Innen besichtigt werden, wobei das Cockpit in der Regel nicht zugänglich war. Nicht weiter schlimm, aufgrund des guten Wetters war es im Innenraum der Maschinen ohnehin unerträglich heiß. In jedem Fall sind die oftmals einzigartigen Flugzeugmodelle und die Geschichte des ehemaligen Flugzeugherstellers äußerst interessant.

Immer eine Reise wert: Der Bodensee

Der Katamaran legt in Friedrichshafen ab.

Ganz abgesehen von der AERO und der bemerkenswerten Vergangenheit der Dornier-Werke ist Friedrichshafen natürlich auch wegen der schönen Lage am Bodensee sicherlich ein netter Austragungsort für die Messe. Die Anreise über die B31 gestaltet sich zwar, wie oben bereits erwähnt, nicht ganz einfach. Dafür wird man mit einer beeindruckenden Aussicht auf die Berge und den See belohnt, schließlich war das Wetter während der diesjährigen AERO absolut traumhaft. Friedrichshafen mag zwar nicht so schön sein wie Konstanz, die Promenade kann sich aber trotzdem sehen lassen. Da entschädigte das Panorama während des Sonnenuntergangs die etwas durchwachsenen Eindrücke der Flight Simulator Area.

Unser Fazit zur AERO 2018

Blick vom Messeparkplatz auf den Flughafen Friedrichshafen

Auf der AERO 2018 kamen alle Fans der Flugsimulation und Aviatik auf ihre Kosten, sofern man sich für beide Bereiche interessiert. Insbesondere kommerzielle Aussteller hatten die einmalige Gelegenheit, neue Kunden zu gewinnen. Vier lange Tage auf der Messe zu verbringen sowie relativ hohe Kosten für gewerbliche Stand-Betreiber sorgten auf der anderen Seite dennoch für etwas Unmut. Simulator-Freunde, welche sich auf eine „klassische“ FS-Konferenz gefreut hatten, wurden vermutlich etwas enttäuscht. Wer ausschließlich wegen der Flight Simulator Area angereist ist, für den gab es nicht wirklich viel zu entdecken. Doch die AERO 2018 selbst bot zahlreiche Attraktionen – wann bekommt ein Flugsimulator-Pilot schon einmal die Möglichkeit, ein richtiges Garmin G1000 auszuprobieren?

Besonders die Gemeinschaft hat in diesem Jahr also stark gelitten. Was als schönes Treffen von Gleichgesinnten begann, verläuft sich nun auf einer großen Messe. Eine Veranstaltung ähnlich des Captain’s Dinner wäre daher durchaus wünschenswert gewesen, sodass das „gemütliche Zusammensein“ wieder etwas mehr in den Vordergrund rückt.

Ein kleiner Ausblick

Bereits am vergangenen Samstag wurde auf Facebook bestätigt, dass Aerosoft und FliegerRevue wieder gemeinsam eine Flight Simulator Area auf der AERO 2019 betreiben werden. Wir freuen uns auf alle Fälle darauf und sind gespannt, ob die Kritikpunkte umgesetzt werden.

Felix König und Frank Kuhn für flusinews.de

Meinung dazu? – Direkt zu den Kommentaren springen.

Weitere Bilder von der AERO 2018

Autor

Da ich schon als kleines Kind sehr von der Fliegerei begeistert war, führte für mich kein Weg an der Flugsimulation vorbei. In der FS-Szene bin ich seit 2009 aktiv und habe in dieser Zeit viele Grundlagen über die Flugsimulation gelernt. Durch die Webseite Flusipilot.de wurde ich mit den Aufgaben eines News-Redakteuers vertraut gemacht und sammelte einige Erfahrungen. Bis die Webseite im letzten Jahr aufgrund von Zeitmangel geschlossen wurde, erlebte ich dort eine unvergesslich schöne Zeit. Nach einem knappen Jahr Pause bin ich nun für flusinews.de im Einsatz und freue mich wieder, Teil eines großartigen Teams zu sein!

Bisher 9 Kommentare

  1. Roland Schiller Antworten

    Ein ausgesprochen interessanter Beitrag. Ich war selbst dort und kann die Einschränkungen nur bestätigen. Schade dass der Messebetreiber bei den Standmieten offenbar nicht zwischen realer und virtueller Fliegerei unterscheiden.
    Auch ich denke, dass der Standort in Hinblick auf die Anreise eher unglücklich gewählt ist. Diesbezüglich war Berlin wohl die erste Wahl, was die Besucherzahlen meines Erachtens auch belegen.
    Meinen Respekt für eure Seite und dem super Engagement.
    Vielen Dank. Roland

  2. Auch ich war bei der AERO, und mich ärgert der arrogante Kommentar des Fliegerkollegen euch gegenüber. Ich bin selbst realer Pilot, will aber daneben nicht auf die Flugsimulation am PC verzichten. Im Gegenteil: ich war auch schon „Simulant“, bevor ich meine Fluglizenz erworben habe. Die Flugsimulation hilft mir mit ihren mittlerweile sehr realistischen Möglichkeiten auch heute noch, reale Flugverfahren nachzustellen und zu üben.
    Ich habe mich daher sehr gefreut, dass die Flugsimulation auch auf der AERO einen hohen Stellenwert hat. Immerhin zählte dieser Teil der Hallen am Freitag und Samstag zu den bestbesuchten.
    Also, vielen Dank für euren Einsatz und den Bericht! Ich werde auch weiterhin treuer flusinews.de-Leser bleiben.

  3. Ich denke auch, dass der Standort in der äußerten südwestlichen Ecke Deutschlands nicht gerade optimal ist. Das hält sicher viele Simulations-Interessenten (vor allem aus den nördlichen Bereichen) von einem Besuch ab.
    Ein Standort in der Mitte Deutschlands würde da wohl einiges mehr an Besuchern bringen.

  4. Mit dem FlightSim Konstanz (ein von Studenten der HTWG Konstanz mit Schülern gebauter zweisitziger fixed based Simulator) waren wir schon 2012 auf der AERO, damals einer von damals nur drei Flugsimulatoren auf der ganzen AERO. (https://www.flightsim-konstanz.de/)

    Und ja,die vier Tage waren anstrengend, aufwändig. Und ja, es gab ein paar schiefe Blicke. Aber viel spannender für uns: vier Tage die reale GA zum Anfassen!!! Flugzeuge streicheln, Instrumente in der Hand wiegen, Pilotengeschichten hören, Navigationszubehör sichten, neue Antriebe, neue Materialien, neue Fluggeräte (damals: Copter für ein oder zwei Personen und viel UL) kennen lernen.
    Und VIELE Piloten (und Möchtegernpiloten) kamen vorbei und probierten den Simulator aus, anerkannten seinen Realismus und Nutzen, was die Studis und Schüler enorm aufgebaut hat.

    Ich glaube, in der Verbindung von Simulation und realer Fliegerei liegt großes Potential: einmal für die Simmer, reale GA live zu erleben – wer von uns steigt nicht GERNE in das Cockpit einer SR20 (edel! edel!) oder einer UH1 (schwer authentisch!), hands on controls …

    Zum anderen aber auch für die Sim-Anbieter – reale Piloten und Möchtegernpiloten und gewesene Piloten (die aus Altersgründen aufhören) sind doch Simulator-Kunden! Und die alle kommen gerne zur AERO. Inzwischen sind die Flugsimulationen ja SO nah an der Realität, dass die Verbindung zur realen Luftfahrt auf der Hand liegt und auch anerkannt wird. Der Flightsim Konstanz ist von der Hochschule auf den Flugplatz umgezogen!

    Wo Luft nach oben ist: das Marketing.
    Es gilt, genau die Verknüpfung zur realen Luftfahrt und das Gesamterlebnis AERO herausstellen!
    Die FS-Konferenz für die Simmer-Szene auf ZWEI TAGE am Wochenende konzentrieren, MIT Captains Dinner und anderen Merkmalen eines Familientreffens (Fachvorträge, Fachworkshops, Neuheitenvorstellungen …).
    Die anderen AERO-Tage gezielt nutzen, Piloten, gewesene Piloten und Möchtegernpiloten (also 95% der AERO-Besucher) für Flugsimulation zu begeistern: wir haben damals auch Vorträge gehalten, vor allem aber Challanges im Simulator angeboten und dafür „Flugscheine“ ausgelegt, per Handy mit Uhrzeit zu buchen in unserem Sim. Der war fast IMMER voll. Am Rande ergaben sich spannende Gespräche, Kontakte, Kooperationen.

    Achja, die Lage „Friedrichshafen“ ….
    Die ist fantastisch: ALPEN! Bodensee! Flughafen (EDNY), mittlerer Flugplatz (LSZR), kleiner Flugplatz (EDTZ) in wenigen Minuten (Flugminuten) Umkreis. Das Dornier Flugzeugmuseum gleich am Platz!
    OK, mitten in D wäre leichter zu erreichen, but it is not a bug, it is a feature: zur FS-Konferenz stilecht per Flugzeug anreisen, d.h. Charterflüge organisieren von EDDH, EDDM, EDDK, EDDB, EDDF, … Mitflugbörse anbieten (viele Piloten reisen in der eigenen Maschine zur AERO), und damit das ganze lohnt, einen Kurzurlaub für die ganze Familie draus machen: Männer zwei Tage auf der Aero, Frauen auf dem Bodensee, im Pfahlbautenmuseum, Shopping in Bregenz und/oder in Konstanz und/oder in Zürich, Chillen in Lindau, Wandern auf dem Säntis … Kinder auf den Skywalk Allgäu, auf den See und ins Pfahlbauetnmuseum, ins Flugzeugmusuem… und Söhne natürlich mit auf die AERO!
    Die Friedrichshafener Tourismusorganisation ist da sehr rührig, die packen gerne ein Familienpaket zur AERO!
    Und was auch geht: RUNDFLÜGE über Bodensee und Alpen. Entweder klein oder größer, wäre aber lohnend – ist eine Erfahrung fürs Leben, durch die Alpen zu fliegen und der abschließende Approach über den See. Muss ja nicht von EDNY sein, lässt sich auch in LSZR machen ….

    Wer das mal real geflogen ist, der kauft danach gleich die einschlägigen Produkte von Aerosoft, Flylogic, Flugwerk und dergl… 😉

    Wo man mit der Messe verhandeln müsste, sind die Standpreise: die Simulatorprodukte haben einfach nicht die Umsätze von Air BP, Honeywell, Garmin, Pilatus, Cirrus, Diamond… es präsentieren sich ja auch viele Vereine zu Sonderkonditionen auf der AERO. Mit gemeinsamen Ständen der Sim-Anbieter lässt sich vielleicht auch noch Platz sparen?

    Ihr merkt schon – ich würde aus der FS-Konferenz auf der AERO gerne ein Fest der Lust am Fliegen machen 😉
    Das geht!

    Grüße aus dem Süden,
    Micha

    • Zwei Anmerkungen:

      1. Für Frauen und Töchter ist die AERO deiner Ansicht nach offenbar nicht von Interesse? Dafür waren in Friedrichshafen aber ziemlich viele Menschen weiblichen Geschlechts anwesend. 😉 Tipp von mir: Lass den unterbewussten Sexismus doch einfach sein, den braucht ohnehin niemand.

      2. Die Lage Friedrichshafen ist vielleicht ideal für einen Urlaub am Bodensee, für eine Messe aber eine mittlere Katastrophe. Erstens kann schon mal nicht jeder mit dem Flugzeug anreisen, sei es aus Kostengründen oder anderen Umständen. Zweitens zählte die AERO in diesem Jahr 31.000 Fachbesucher. Nur mal angenommen, alle würden in einem Kleinflugzeug mit vier Sitzplätzen anreisen, dann wären das 775 Flugzeuge. Ob die alle im Airport Friedrichshafen und Umgebung unterkommen würden?

      Und dann wollen die Besucher ja wohl kaum in ihren Maschinen auf dem Vorfeld übernachten, sie müssen also irgendwie in die Stadt. Wo wir bei der Verkehrsanbindung wären: Die ist für eine Messe einfach unzureichend. Kilometerlange Staus in Friedrichshafen und Umgebung erschweren die Anfahrt am Morgen, öffentliche Verkehrsmittel sind auch keine wirkliche Alternative (denn der Bus steht auch im Stau, eine Bahnanbindung gibt’s nur zum Flughafen-Terminal, nicht aber zur Messe und der Shuttle-Bus fährt nur alle 30 Minuten). Autobahn- und ICE-Anbindung sind auch Fehlanzeige.

      Aber vielleicht bin ich von anderen Messen in Deutschland ja auch ein wenig verwöhnt.

    • @ Frank Kuhn: zum Frauenanteil unter Simmern (und um DIE ging es hier): der liegt im untersten einstelligen Prozentbereich, das ist kein Sexismus, sondern soziales Faktum.
      Und JA, Friedrichshafen IST Urlaubsgebiet, deswegen gibt es VIELE Unterkünfte, und deswegen macht es Sinn, AERO, FS-Konferenz und Urlaubscharakter zu verbinden! JA, die Verkehrssituation am Boden ist arg unterentwickelt, das ist ein nachhaltiger Nachteil der Region. Um so attraktiver ist Anreise aus der Luft, und das werden und sollen nicht alle 31.000 Besucher machen, da habe ich keine Bedenken 😉 … aber um aus entfernten Ecken anzureisen, macht das Sinn!

      In der Verknüpfung zur realen Luftfahrt sehe ich die Chance, die Simmer-Szene nachhaltig zu befruchten. So viel Dynamik wie vor 8-12 Jahren sehe ich derzeit nicht in der Szene, was sollte „die Massen“ derzeit bewegen, eine FS-Konferenz zu besuchen?

    • „So viel Dynamik wie vor 8-12 Jahren sehe ich derzeit nicht in der Szene, was sollte „die Massen“ derzeit bewegen, eine FS-Konferenz zu besuchen?“

      Derzeit ist dank Prepar3D v4, X-Plane 11 und Aerofly FS 2 wieder richtig viel Dynamik in der Szene. Nur müssten auf der FS-Konferenz eben auch interessante Hersteller dabei sein. Orbx, PMDG, FSFX Packages, Carenado, A2A Simulations. Damit könnte man viele Leute anlocken.

    • Micha aus dem Süden Antworten

      Dynamik auf Seiten der Anbieter/Simulatoren gibt es schon, aber auf Seiten der Simmer? Gemessen an der Aktivität in Fachforen, Anzahl der Fachzeitschriften, Aktivität bei IVAO und VATSIM, öffentlichen Veranstaltungen … gab es ein Hoch vor ein paar Jahren (und alle warteten auf den FSX-Nachfolger), das dann wegen zu langen Ausbleibens einer massentauglichen FSX-Nachfolge abflaute und nicht wieder erreicht ist.

      Aber Potential ist da. Siehe das neue SPON-Portal Planestream, eine echte Überraschung:
      http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/planestream-das-neue-streaming-portal-fuer-luftfahrt-begeisterte-a-1206162.html

      • Aber sind die „Aktivität in Fachforen, Anzahl der Fachzeitschriften, Aktivität bei IVAO und VATSIM, öffentliche[…] Veranstaltungen“ denn überhaupt passende Indikatoren, das Interesse auf Seiten der Simmer zu messen?

        – Aktivität in Foren: Neben einer Fragmentierung von Foren lässt sich eine Abwanderung in soziale Netzwerke wie Facebook und Reddit beobachten. In den (internationalen) Gruppen dort ist viel los.
        – Anzahl der Fachzeitschriften: Dass die FlightExpress/Flight! den Bach heruntergegangen ist, wundert in Anbetracht der Qualität doch niemanden. Zumal Printmedien mittlerweile einen schweren Stand haben, man sieht es ja auch an den Zeitungsabos. Stattdessen gibt es rund um die Flugsimulation doch viele, oftmals internationale Online-Portale.
        – Aktivität bei IVAO und VATSIM: Online-Fliegen kann man auch über FSCloud, wenn man keine Lust auf den Kindergarten von VATSIM oder IVAO hat. Manche nehmen sich einfach zu ernst. 😉
        – Öffentliche Veranstaltungen: Gibt’s in DE ja quasi nur eine, und das ist die FS-Konferenz. Auf den internationalen Veranstaltungen (Flight Sim Show in Cosford, Flight Sim Con in den USA) ist gut was los.

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