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Vor wenigen Tagen zeigte Microsoft erneut einige beeindruckende Bilder aus dem Flight Simulator 2020. Die sogenannten „Development-Updates“ hingegen bleiben erstaunlich inhaltsleer und klingen eher nach den üblichen Phrasen einer PR-Firma. Damit ähneln die Beiträge den Pressemitteilungen von Dovetail Games. Weil die britische Firma am Ende mit ihrem Flugsimulator scheiterte, kann das also kein gutes Zeichen sein. Anstatt häppchenweise Nichtinformationen zu publizieren, sollte Microsoft deshalb besser konkrete Funktionen und Pläne nennen. Ansonsten droht dem Unternehmen das gleiche Schicksal wie Martin Schulz vor der Bundestagswahl 2017 – erst in luftige Höhen gehyped, dann krachend abgestürzt.

Am Montag hat das englischsprachige Portal „Threshold“ einen Kommentar über PMDG und X-Plane 11 veröffentlicht. Threshold-Autor Ilari Kousa schreibt in seinem Artikel, dass PMDG-Chef Robert Randazzo in Sachen X-Plane mal so langsam in die Pötte kommen muss. Andernfalls sei für das Unternehmen nämlich kein Platz mehr am Tisch frei. Warum das Unsinn ist und wieso PMDG nicht auf X-Plane 11 angewiesen ist, könnt ihr jetzt hier im flusinews.de Kommentar nachlesen.

Die Ära des Simulators Flight Sim World von Dovetail Games ist zu Ende, bevor sie wirklich begonnen hat (Wir berichteten). Dass der Simulator floppte, ist besonders für alle Beteiligten wie zum Beispiel die Brand-Managerin Aimee Sanjari besonders tragisch. Nichtsdestotrotz war der Misserfolg besonders in den vergangenen Monaten absehbar, denn Dovetail Games hat einige kolossale Fehler gemacht. Neun Gründe, warum Flight Sim World floppte und ein spontanes Gewinnspiel findet ihr jetzt im vollen Artikel.

Die Preispolitik von Aerosoft bezüglich der Szenerie-Upgrades für Prepar3D v4 steht schon länger in der Kritik. Es sei eine Frechheit, von den Kunden eine Gebühr von fünf Euro für das Kompatibilitätsupgrade zu verlangen, heißt es. Zumal viele andere Entwickler ein derartiges Upgrade kostenfrei zur Verfügung stellten. Richtig ist allerdings: Nicht die Upgrade-Gebühr ist das Problem. Sondern, dass Aerosoft uralte Add-On Szenerien zu total überteuerten Preisen verkauft. Aber nicht nur Aerosoft – eine faire Preisgestaltung konnte sich in der Flugsimulator-Szene bislang kaum durchsetzen.

Seit gestern ist die neue Version 3 des Simulators Prepar3D von Lockheed Martin im Handel (Wir berichteten). Es werden einige Stimmen laut, dass es sich hier eher um eine Version 2.6 handele und keine wirklichen Besserungen existierten. Darüber hinaus hätte mal endlich eine 64-Bit Version des Simulators veröffentlicht worden sollen – wieso also noch einmal Geld für dieses vermeintlich kleine Update zahlen?. Auch wenn bestimmt nicht jeder diese Meinung teilen muss – ein 64-Bit Flugsimulator ist nicht unbedingt der heilige Gral und Lockheed Martin war klug genug, das Programm noch als 32-Bit Applikation zu belassen.

Wer kennt sie nicht, wer „liebt“ sie nicht: Entwickler mit völlig fehlgeleiteter Release-Politik. Konkrete Namen müssen hier ja sicherlich nicht genannt werden. Da wird in erster Linie großspurig angekündigt: Wir machen das und das, hier schon erste Fotos. Das und das wird enthalten sein. Zu sehen gibt es – Trommelwirbel – meistens nichts außer ein paar grauen Bildern aus dem Design-Programm. Ja super, da kann man sich schon so richtig gut vorstellen, wie die finale Version dann mal sein wird. Dauert ja nur noch eine halbe Ewigkeit bis zum Release.

Wie aus dem Nichts schloss Microsoft im Jahr 2009 seine ACES Studios, die bisher an den hauseigenen Flugsimulatoren arbeiteten. Es war klar: Einen FSX-Nachfolger wird es – zumindest von Microsoft – nicht geben. Seit dem ist vieles passiert, insbesondere der X-Plane schien – gezwungenermaßen – immer interessanter zu werden. Doch es drängte sich ein weiterer Mitstreiter auf den Markt. Die heutige Sicht ist etwas verworren: Viele brauchbare Simulatoren, viel Wirrwar. Wir haben uns der Frage gestellt, ob X-Plane als FSX-Nachfolger gescheitert ist.

Die Entwickler von Earth Simulations beglücken uns nun schon seit langer Zeit mit wirklich hochdetaillierten Szenerien, bei denen jedes noch so kleine Detail akkurat nachgestellt wird. Waren diese Produkte in der Vergangenheit kleine, vereizelte „Oasen“ der Detailverliebtheit, hat dies nun ein Ende. Earth Simulation will hoch hinaus und ganz Großbritannien fotoreal, mit Autogen und im selben Detailgrad wie Schottland NW (Wir berichteten) umsetzen. Das ist wunderschön, keine Frage. Rechnet man alles hoch, so wird aber klar: Es wird auch teuer, sehr teuer sogar. 752 Euro und 49 Cent würde ganz Großbritannien von Earth Simulations dann kosten. Rund 451€ alleine für den fotorealen Untergrund, der Rest wäre dann für das Autogen. Auch die Datenmengen sind nicht zu unterschätzen. „PhotoGenESis“ würde satte 611 Gigabyte an Speicher verschlingen, „AutoGenESis“ noch einmal 17,6GB – so würden um die 630 Gigabyte Speicherplatz benötigt. Gut, so eine 1000TB Festplatte bekommt man für rund 60€ und mit USB 3.0 wäre die Verbindung wohl auch relativ schnell. Aber trotzdem: 630GB nur für Großbritannien? Mein gesamter FSX-Ordner ist derzeit rund 250GB groß. Dieses Verhältnis muss man sich einmal vor Augen führen. Kleiner Fun-Fact am Rande: Die „Professional Edition“ von PhotoGenESis würde satte 1.730GB beanspruchen. Diese Version ist wohl eher für Flugschulen oder eventuell sogar die britische Regierung zum Training von Militärpiloten gedacht, aber trotzdem: Es ist Wahnsinn, wie groß solche Szenerien mittlerweile sind oder sein können. Nicht nur die von Earth Simulations, klar.

Die Veröffentlichung von sogenannten Open- oder Public-Beta Produkten wird immer beliebter. So hat Iris kürzlich die PC-9/A als Open-Beta herausgebracht (Wir berichteten), was ich nun als Anlass für einen Kommentar nehme. Bei einer Open-Beta werden Produkte vor der eigentlichen Fertigstellung zum Verkauf angeboten, der Kunde bekommt unter Umständen einen Rabatt. Auf jeden Fall kann er das Add-On aber schon testen und aktiv bei der Mitgestaltung helfen, bis die finale Version veröffentlicht wird.

Streit ist eine unschöne Sache. Dennoch sind Konflikte seit jeher eine kulturelle Sache. In der Realität löschen sich Menschen gegenseitig aus, töten sich, wegen banaler Dinge wie Öl oder Lebensraum. Glück haben wir, dass es in unserem Hobby humaner zu geht. Hier streiten sich derzeit Kollegen zweier Nachrichtenportale über gegenseitiges Abschreiben. Sogar hier kann man einen kulturellen Aspekt erkennen, man könnte eine Parallele zu David und Goliath ziehen. Doch wenn sich David mit Goliath streitet, kann es auch passieren, dass Goliath zuschlägt. Dennoch bleibt fraglich, ob man seine Leserschaft mit persönlichem Unmut über Kollegen belasten muss, beziehungsweise ob es unbedingt sein muss, sich nun in aller Öffentlichkeit übereinander herzumachen. David schrieb über Goliath, es gehöre sich nicht, sich über einen Anderen lustig zu machen, es gehöre nicht zum guten Ton und wäre eine Unart. David hat allerdings vergessen, dass Beleidigungen und Ausspähungen ebenfalls nicht viel mit guter Sitte zu tun haben. Es wäre an der Zeit, dass diese Denkensweisen ein Ende haben und wir einfach gemeinsam froh sind, tolle Sachen für unsere Community zu tun. Es gibt eben nun mal verschiedene Webseiten zu diesem Thema. Gäbe es nur Schwarz und Weiß, wäre das doch auch ziemlich trist. Jeder macht seine Sache und jeder macht sie gut.

Sascha Schreck

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