Dank modernen Flugzeugen lassen sich heutzutage Fahrzeuge, Soldaten aber auch Hilfsgüter innerhalb kürzester Zeit in fast jedes Gebiet der Welt transportieren. Hervor tut sich da vor allem die C-17 Globemaster III, denn das vierstrahlige Transportflugzeug kann nicht nur eine hohe Nutzlast transportieren, sondern dank den guten Flugeigenschaften auch auf kurzen Sandpisten landen. Bereits 2011 veröffentlichte Virtavia eine FSX- und FS9-Umsetzung. Frank hat erstere genau unter die Lupe genommen, und wie gut die C-17 Globemaster III von Virtavia wirklich ist, erfahrt ihr unter „Weiterlesen“.

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 Das Original

Gegen Ende der 70er Jahre wurde dem US-Militär klar: Ein neues Transportflugzeug muss her. Die C5 Galaxy war zu groß, die C-141 Starlifter zu alt. An den neuen, fliegenden Transporter wurden viele Anforderungen gestellt: Er sollte quasi überall landen, Ausrüstung oder Soldaten in jede Ecke der Welt, und zwar ohne Zwischenlandung, transportieren sowie Fracht und Fallschirmspringer absetzen können. Selbstredend sollte die Maschine der C-X-Ausschreibung, welche später auch den Starlifter ersetze, sehr zuverlässig und wartungsarm sein – Wer braucht auch Transportflugzeuge, die nicht transportieren können, weil sie ständig technische Fehler aufweisen? Schließlich erhielt McDonnell Douglas (mittlerweile Boeing) im Jahr 1981 den Auftrag und entwickelte das neue Modell: Die C-17 Globemaster III. Doch es gab, wie es anfangs bei fast allen Militärmaschinen der Fall ist, Probleme. Die Triebwerke brachten nicht die erhoffte Leistung, die geforderte Reichweite wurde nicht erfüllt und außerdem konnte nicht genügend Nutzlast transportiert werden. Erst zwei Jahre nach der Indienststellung, welche 1993 in bei der 17. Transportstaffel des Air Mobility Command auf der Charleston Air Force Base stattfand, war das Flugzeug mehr oder weniger einsatzbereit. Die Airforce drohte sogar mit einem Beschaffungsstopp. Nachdem Boeing McDonnell Douglas übernahm, setzte man die Produktion fort, außerdem wurden weitere Bestellungen durch Preissenkungen erzielt. Im 2010 erklärte die USAF den Bedarf an der C-17 mit den bisher gelieferten Maschinen, 232 waren das dann, als gedeckt. Doch die Vereinigten Staaten sind nicht das einzige Land, welches die Globemaster III einsetzt. Das Militär Australiens, Kanadas, und auch die Royal Airforce benutzen das Flugzeug. Die Nato betriebt drei Maschinen, welche beim Heavy Airlift Wing (HAW), im ungarischen Pápa stationiert sind und außerdem ist die Globemaster III in Indien, Katar, Kuwait sowie in den Vereinigten Arabischen Emiraten im Einsatz.

Die C-17 ist ein Schulterdecker, die Tragflächen besitzen eine negative V-Stellung. Die insgesamt vier Mantelstromtriebwerke besitzen zusammen eine Schubkraft 742,2 kN. Das entspricht etwa der Leistung von über 2.500 durchschnittlichen VW Golf und somit erreicht das Flugzeug eine Marschgeschwindigkeit von 350 bis 441 Knoten, je nach Flughöhe. Dank der Möglichkeit zur Luftbetankung ist die Reichweite so gut wie unbegrenzt. Ganze 77 Tonnen Fracht passen in den „Bauch“.

Da die C-141 einen zu geringen Rumpfdurchmesser sowie ein zu niedriges Startgewicht hatte, konnte sie schwere Ausrüstungsteile oder Panzer nicht trasportieren – Dafür war die C-5 Galaxy zuständig. Mit der C-17 änderte sich das, denn die Globemaster III besitzt einen breiteren Rumpf im Vergleich zum Starlifter. Besonders sind auch die Short-Takeoff-And-Landing (STOL) Fähigkeiten des Flugzeuges. Ungefähr 900 Meter braucht die Maschine, um mit 72 Tonnen Fracht landen zu können.
Im Cockpit findet sich modernste Technik: Insgesamt vier Multi-Funktions-Bildschirme (MFDs) sowie Head-Up-Displays (HUDs) sind vorhanden. Der Umkehrschub der Triebwerke lässt sich sogar schon im Flug aktivieren. So werden auch steile Anflüge (Combat- oder Sarajevo-Approach genannt), welche vor allem in Kriegsgebieten praktiziert werden, um lange außerhalb der Reichweite von Handfeuerwaffen zu bleiben, möglich.

Der Entwickler

Die C-17 Globemaster III, die ich nun testen werde, wurde von Virtavia für den FSX und den FS2004 entwickelt. Dieses Unternehmen ist quasi der Nachfolger von „Alphasim“, einer berühmt-berüchtigten Designergruppe. Letztere war in der Szene dafür verschrien, viele Add-Ons nach dem Prinzip „Außen hui – Innen pfui“ zu entwickeln. So klagten Kunden oft über die fehlende Systemtiefe, doch das Außen- sowie Innenmodell war zumeist schön gestaltet. Virtavia besteht teilweise aus alten Alphasim-Designern. Außerdem werden die Payware Add-Ons von Alphasim durch Virtavia weiter vertrieben.

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Doch es existieren auch Eigenentwicklungen von Virtavia. Darunter ist die B-1 Lancer, die Sikorsky SH-3 Sea King, die F111 Aardvark sowie eine Ch-47D Chinook und natürlich die C-17. In Entwicklung befindet sich derzeit eine A-4 Skyhawk. Lediglich die Globemaster III wurde auch von Virtavia für den FS9 entwickelt, allerdings existieren von den anderen Flugzeugen und Hubschraubern alte Alphasim-Umsetzungen, welche teilweise als Freeware verfügbar sind. Den Link hierfür findet ihr am Ende des Reviews.

Kauf, Download und Installation

Der Kauf des Add-Ons erfolgt über einen Simshop wie zum Beispiel den FlightSimStore oder den Simmarket. Nachdem man rund 35€ mit Mehrwertsteuer für die FSX-Version bezahlt hat, steht eine MSI-Datei zum Download bereit. Wenn man das Produkt auch für den FS9 erwerben will, werden weitere 30 Euro fällig, denn man muss die Version für den älteren Flugsimulator separat kaufen. Das macht dann insgesamt 65€ für beide Flightsims, eine ordentliche Summe.

Der Installer ist gerade einmal 163MB klein, der Download erfolgt schnell und ohne Probleme. Auch die Installation geht einfach von statten, man muss noch nicht einmal einen Serial eingeben. Einfach die MSI-Datei ausführen, das war’s.

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Das Handbuch

Das in Englisch verfasste Manual umfasst insgesamt 31 Seiten und handelt alle mehr oder weniger wichtige Punkte ab. Am Anfang wird man kurz über die reale C-17 informiert, danach geht es weiter mit vier Teilen zur Installation, den Credits, einer E-Mail Adresse des Supports und den Copyright-Informationen.

Nun folgen die verschiedenen Repaints, welche enthalten sind, die Tastenkombinationen für die Türen und den Umkehrschub sowie die Lichter. Ob das jetzt einen großen Mehrwert für den Simmer hat, ist mir ein Rätsel, da die Tastenkombinationen eigentlich nicht wirklich außergewöhnlich sind, nur die Ladeluke muss mit dem Kommando für das Falten der Tragflächen in die „Boden-Position“ gebracht werden. Sonst kann hier, wie gewohnt, Umschalt+E verwendet werden. Über die Lichter wird geschrieben, dass man diese entweder über die üblichen Tastenkombinationen (Taste „L“, „Umschalt+L“ sowie „Steuerung+L“) oder über das Cockpit bedienen kann. Als nächsten kommt die Auflistung aller verfügbaren Viewpoints inklusive Beispiel-Bild, das hätte man sich meiner Meinung nach auch sparen können, aber gut.

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Nun aber der wichtige Teil: Die Erklärung der Systeme. Hier kann man nicht meckern. Die Funktionen aller Knöpfe und Schalter, welche umgesetzt worden sind, werden verständlich erklärt. Auch die verschiedenen Seiten der MFDs wurden erklärt, doch das hätte auch etwas ausführlicher sein können. Es wird zwar darauf eingegangen, welche Seiten was anzeigen , aber genauere Information über diese oder gar Beschreibungen existieren nicht. FS-Anfänger werden hier ihre Probleme haben, denn es wird zum Beispiel lediglich geschrieben, dass sich das Primary Flight Display beim Drücken der Taste „PFD“ öffnet. Wo man jetzt Höhe, Geschwindigkeit oder Kurs ablesen muss, darüber findet man nichts. Mit den anderen Seiten verhält es sich nicht anders.
Die Checklisten lassen sich intern im FSX, wie auch von Default-Luftfahrzeugen gewohnt, über das Kniebrett öffnen. Das ist natürlich auch sehr praktisch, da man während des Fluges keine PDF-Datei öffnen muss. Wer dies trotzdem machen will oder gerne Papier in der Hand hat, der kann die HTM-Datei, welche sich im Aircraft-Ordner befindet, auch einfach seperat öffnen und auch ausdrucken.

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Das Außenmodell

Nun werde ich mich dem Außenmodell widmen. 11 verschiedene Liveries sind enthalten, allerdings handelt es sich fast nur um die gewöhnlichen, grauen Militärbemahlungen. Das Modell ist zwar nicht hochdetailliert, kann aber trotzdem als gelungen bezeichnet werden. Im Groben ist das Modell erstklassig, doch sobald man mehr ins Detail geht, fallen einem leider schon die Ungereimtheiten auf. So sind Specular-Maps nur teilweise enthalten, für die Textur des Flugzeugrumpfes fehlen sie aber gänzlich. Auch die Bump-Maps können leider nicht wirklich überzeugen. Zwar sind sie enthalten, doch die Nieten scheint man dort irgendwie vergessen zu haben. Das sieht dann in Kombination mit den Texturen, auf denen sich die Nieten in 2D befinden, nicht unbedingt gut aus. Auch die Fenster der Paratrooper-Doors finden sich nur auf der Textur, sie wurden nicht dreidimensional modelliert – Schade.

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Weiter geht es mit den Texturen an sich. Diese sind zwar nicht schlecht, dafür aber auch nicht sonderlich gut aufgelöst. Große Schriftzüge kann man sehr gut erkennen, doch die kleineren lassen sich noch nicht einmal erahnen.
Dafür wurden wiederum die Antennen hinter dem Cockpit in 3D umgesetzt und auch die Animation des Fahrwerks und des Umkehrschubes finde ich sehr gelungen. Etwas mehr hätte man für diesen Preis schon erwarten können, doch schlecht ist das Außenmodel nicht.

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Kleine Schriftzüge sind sehr schlecht zu erkennen.

Das 2D-Panel

Ja, die C17 von Virtavia besitzt auch ein 2D-Panel. Zwar bin ich nicht der Fan von eben diesen Panels, da ich meine Maschine viel lieber aus dem virtuellen Cockpit bediene, doch das hält mich jetzt nicht davon ab, das der Globemaster III zu testen. Meiner Meinung nach wäre da schon allein von der Optik her mehr möglich gewesen. Zwar sieht das Panel nicht schlecht aus, aber gut ist es auch nicht. Die Funktionalität ist quasi die gleiche wie die des VC’s, doch zwei Unterschiede sind mir aufgefallen: Die zwei Drehrädchen am HUD sind unterschiedlich beschriftet, sodass im 2D-Panel das Head-Up-Display zum Einen An- und Aus schalten kann, zum Anderen ist die Helligkeit in drei Stufen änderbar. Im VC hingegen existiert ein Drehrädchen für die stufenlose Helligkeitseinstellung, welches allerdings keine Funktion hat, und ein anderes, mit dem man das HUD an und aus stellen kann und auch gleichzeitig noch die Helligkeit ändert.

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Als Hit kann man das 2D-Panel nicht wirklich bezeichnen.

Dann sind die Knöpfe, mit denen man die verschiedenen MFD-Seiten einblenden kann, anders angeordnet als im VC. Das führt dann erst einmal zu einer netten kleinen Verwirrung und hätte eigentlich nicht sein müssen. Doch auch das 2D-Panel des Autopiloten unterscheidet sich von dem im virtuellen Cockpit. Dann kommt noch die für mich wirklich völlig unverständliche Tatsache dazu, dass beim Center-Panel nur ein knappes Drittel des dritten MFDs angezeigt wird. Der Rest wurde einfach gnadenlos abgeschnitten, und schön sieht das nicht aus.

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Neben dem schon genannten Main- und Autopiloten-Panel wurde auch die Annunciator-Anzeige, das Center-Panel das Overhead und die Engine Control Unit als 2D-Panel umgesetzt. Somit hat man dann nicht alle Knöpfe in der zweidimensionalen Cockpit-Ansicht, doch das ist auch nicht unbedingt nötig. Wieso das so ist, könnt ihr dem nächsten Abschnitt entnehmen.

Das virtuelle Cockpit

Hier muss gleich gesagt werden, dass auch wirklich nur das Cockpit, nicht aber der Laderaum, umgesetzt worden ist. Naja, man fliegt das Flugzeug zwar nicht aus dem Laderaum und dieser hätte auch nicht sonderlich detailliert sein müssen, aber wenigstens umsetzen hätte man ihn ja können.

Sonst macht das VC aber einen guten Eindruck – optisch zumindest. Alle Knöpfe und Schalter sind in 3D modelliert worden und auch die Texturen sind scharf. Die Scheibenwischer sind animiert, und auch das Head-Up-Display wurde umgesetzt. Hier kann zwischen Tag, Nacht und Auto wählen, dementsprechend wird dann die Helligkeit angepasst. Leider wurde das Drehrädchen, bei dem man die Helligkeit noch einmal separat regeln kann, nicht umgesetzt, außerdem ist die HUD-Anzeige nicht kollimiert. Man kann die Anzeige also aus jedem Winkel problemlos erkennen, doch das ist unrealistisch. Nicht in 3D umgesetzt wurden die analogen Instrumente wie zum Beispiel der Backup-Fluglageanzeiger. Das ist natürlich schade, aber auch kein Weltuntergang. Die Multi-Funktions-Displays können insgesamt fünf verschiedene Seiten anzeigen: Das PFD, das ND sowie Daten zu den Turbinen (3 Unterkategorien), das Configuration Display, welches neben der Position des Fahrwerks anzeigt, wie stark welche Steuerfläche derzeit genutzt wird und letztendlich noch eine Karte, wie man sie aus dem Default-GPS kennt. Der Knopf für Seite zum Anzeigen von anderen Luftfahrzeugen (PPI) ist zwar vorhanden, allerdings wird die entprechende Seite dann nicht angezeigt.

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Alles im Blick: Das Head-Up-Display.

Die Produktbeschreibung verspricht „many mouseable functions“, doch das ist natürlich auch Definitonssache. Grob geschätzt, funktioniert lediglich ungefähr die Hälfte aller Schalter.

Systemtiefe

Ich fange am besten mal bei dem Herzstück aller großen IFR Flugzeuge an: Dem FMC. Dieses zeigt bei der FS-Umsetzung von Virtavia verschiedene Daten wie die Zeit oder Informationen wie den aktuellen Kurs, Höhe sowie die Entfernung zum nächsten Waypoint an, das war es dann aber auch schon. Im Manual steht zwar, dass darauf gehofft wird, einen geeigneten Flight Management Computer irgendwann in der Zukunft zu integrieren, aber derzeit ist dieser einfach nicht vorhanden. Ein dicker Minuspunkt ist das allemal. Der Autopilot besitzt keine besonderen Funktionen, wer mit den APs der Default-Flugzeuge zurechtkommt, wird auch mit dem der Virtavia C-17 kein Problem haben. Groß unterscheiden tun sich diese nämlich nicht. Der VNAV-Knopf existiert zwar, doch benutzen kann man ihn trotzdem nicht. Dass dies allerdings möglich ist, haben viele Payware-Designer und auch Project Airbus – also Freeware-Designer – mit der V2 für den A318, A319 und A320 für den FSX gezeigt.

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Das FMC ähnelt eher einem Anzeige-Display.

Außerdem kann man die HUD-Anzeige in zwei Modi „entrümpeln“, also diverse Daten ausblenden, und sogar Frequenzen, und zwar je sechs für Comm1, Comm2, Nav1 und Nav2, einspeichern. Dafür muss man erst durch eine Tastenkombination oder durch Klicken auf die Taste „E“ des Communication Navigation Control Panels (CNC) im VC ein 2D-Panel öffnen. Hier kann man die Frequenz dann eingeben und schließlich in einem der Channels „lagern“. Ausgewählt können diese dann entweder über das genannte Panel oder auch im Virtuellen Cockpit durch das CNC werden. Diese Funktion ist sehr praktisch und funktioniert auch problemlos, doch es ist für mich nicht klar ersichtlich, wieso man diese nicht gleich vernünftig implementiert hat. In der realen Globemaster III öffnet sich ja auch kein 2D-Panel wie aus dem nichts, man muss die Frequenzen anders einspeichern.

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Ein nettes Feature: Das Einspeichern von Frequenzen.

Wenn man die Engine-Seite auf dem MFD geöffnet hat, dann erscheint bei Full Throttle ein Countdown, wie lange man noch mit voller Power fliegen kann. Das ist jetzt zwar keine bahnbrechende Funktion, aber immerhin vorhanden.

Dann gibt es noch das Standby Engine Display. Hier wird unter anderem die Abgastemperatur (EGT), das Triebwerks-Druckverhältnis (EPR) sowie die Drehzahlen N1 und N2 angezeigt. Außerdem kann man vier verschiedene EPR-Voreinstellungen, welche dann den Schub verändern, auswählen.

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Das war’s auch schon, viel mehr gibt es zur Systemtiefe nicht zu sagen, denn letztendlich ist diese vergleichbar mit den Default-Flugzeuge, doch es sind immerhin noch ein paar wenige, nette Zusätze enthalten.

Die Flugdynamiken

Nachdem die Systemtiefe nicht gerade der Renner war, komme ich nun zur Flugdynamik. Wie immer fällt die Bewertung hier nicht ganz einfach, wenn man kein Pilot im realen Leben ist.

Meiner Meinung nach sind die der C-17 von Virtavia allerdings gar nicht mal so schlecht. Wie man es von einem militärischen Transportflugzeug dieser Art erwartet, sind auch Starts auf nicht sonderlich langen Runways möglich. Die Leistung der vier Turbinen scheint mir recht realistisch umgesetzt worden zu sein. Die Globemaster III verfügt nicht über einen Yoke, sondern über einen Steuerknüppel, denn so hat man ein besseres Gefühl für das Flugzeug, vor allem bei Low-Level Flügen. Das habe ich natürlich gleich mal ausprobiert, und auch im Tiefflug kommen die Flugdynamiken der C-17 glaubwürdig daher.

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Der Umkehrschub funktioniert leider erst nach dem Touchdown.

Leider gibt es aber aber einen Minuspunkt: Bei der realen C-17 Globemaster III lässt sich der Umkehrschub – wie bereits eingangs erwähnt – schon im Flug aktivieren, sodass steile Anflüge, auch Combat- oder Sarajevo-Approach genannt, möglich werden. Bei Virtavias FSX-Umsetzung kann man den Thrust Reverser erst nach der Landung aktivieren.

Der Sound

Der Sound scheint, wenn man den WAV-Dateien, welche zum Beispiel „TSS-17 Fan CX“ heißen, Glauben schenkt, aus dem Hause der Turbine Sound Studios zu kommen.
Hier kann man sich nicht beschweren, denn der Sound ist meiner Meinung wirklich gelungen. Vor allem das Dröhnen der Turbinen im Cockpit hört sich wirklich sehr authentisch an. Auch der Außensound ist nicht anders: Vergleiche mit Videos der realen C-17 ergeben, dass ein Unterschied fast nicht erkennbar ist. Man muss also schon sagen, dass die Entwickler des Soundpacks gute Arbeit geleistet haben.

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Allerdings vermisse ich ein paar Extras wie Callout-Sounds sowie Klick-Geräusche, welcher mittlerweile im Großteil aller Payware Add-Ons enthalten sind.

Performance

Hierzu muss man eigentlich nicht viel sagen. Bei mir lief die C-17 von Virtavia immer flüssig, und zwar mit den gewünschten 30 Frames. Etwas anderes wäre aber auch nicht zu erwarten gewesen, da das Add-On nicht hochdetailliert ist und auch keine anspruchsvolle Systemsimulation besitzt. Wichtig ist aber auch, dass es ohnehin nicht auf die FPS ankommt. Wichtig ist, ob es ruckelt oder nicht.

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Fazit

Feierabendflieger mit fehlender Lust auf Knöpfedrücken werden an der Virtavia C-17 Globemaster III ihren Spaß haben . Das Modell ist detailliert, wenn auch nicht hochdetailliert, die Flugdynamiken sind bis auf den Umkehrschub gut umgesetzt und auch die Performance ist gut. „Hardcore-Simmer“ dagegen werden wenig Freude mit diesem Add-On haben. Es ist kein funktionsfähiges FMC enthalten, der Autopilot ist nicht besser als der der Default-Flugzeuge und es sind nicht einmal ansatzweise alle Knöpfe und Schalter bedienbar. Zwar gibt es ein paar nette Funktionen wie das Einspeichern von Frequenzen und die MDFs, bei denen man immerhin die Seiten wechseln kann, doch ersteres Feature wurde auch nicht perfekt umgesetzt. Wer sich auf steile Anflüge sowie Landungen auf kurzen Pisten gefreut hat, der wird auch nicht zufrieden sein, denn wie schon ein paar Zeilen weiter oben genannt, kann der Umkehrschub erst am Boden und nicht wie in der Realität schon in der Luft aktiviert werden. So kann es passieren, dass der Flieger auf kurzen Pisten nicht rechtzeitig zum Stehen kommt. 35€ für die FSX- bzw. 30€ für die FS9-Version sind derzeit einfach zu viel, wenn man bedenkt, was (nicht) umgesetzt worden ist. In der selbigen Preisklasse bieten da namhafte Add-On Hersteller nicht nur hochdetaillierte Modelle, sondern auch mehr Systemtiefe. Für so manchen Euro weniger wäre der Kauf sicher um Längen lohnenswerter.
Der zu hohe Preis ist einfach ausschlaggebend, dieses Add-On nur absoluten C-17 Fans zu empfehlen. Ansonsten lohnt der Kauf leider nicht.

Zusammenfassung

Hersteller:Virtavia
Preis:34,51 Euro
Lizenz:Payware
Erscheinungsjahr:2011
FS-Version(en):FSX, FS2004
Produktseite:Virtavia.com
review_virtavia_c17_detailbild
ProContra
-Ein nettes Modell
-Gute Performance
-Schöner Sound
-Zu hoher Preis
-Ungenügende Systemsimulation
-Anzahl der bedienbaren Schalter zu gering
-2D-Panel unterscheidet sich vom VC
-Umkehrschub wurde schlecht umgesetzt
-Handbuch nicht informativ genug

 


Detailbewertung

Virtavia - C-17 Globemaster III
Preis/Leistungwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Mit 35€ für die FSX- und noch einmal 30€ für die FS2004-Version ist die Virtavia C-17 definitiv zu teuer.
Kauf, Download und Installationwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Alles verlief einfach und ohne Probleme.
Produkt Umfang, Manual und Checklistenwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Das Handbuch ist ausschließlich in Englisch verfasst und gut verständlich, doch an manchen Stellen hätte man die Systeme detaillierter erklären können.
2D-Panel und Systemewww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Das 2D-Panel ist eher mittelmäßig, und an Systemtiefe mangelt es der Globemaster III von Virtavia auch. Man kann das Produkt von den Systemen her mit den Default-Flugzeugen vergleichen, ein FMC sucht man vergebens.
Außenmodell und virtuelles Cockpitwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Das Modell ist gelungen und schön anzusehen, wenn auch nicht hochdetailliert. Teilweise etwas schwach sind die Texturen des Außenmodells, und ca. 50% aller Knöpfe sowie Schalter im virtuellen Cockpit sind nicht bedienbar.
Soundwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Der Sound stammt aus dem Hause der Turbine Sound Studios (TSS) und hört sich wirklich gut an. Dennoch vermisst man Klick-Geräsche und Callout-Sounds.
Flugeigenschaftenwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Die Flugeigenschaften kommen glaubwürdig herüber, allerdings ist es nicht möglich, den Thrust Reverser wie bei der realen C-17 schon im Flug zu aktivieren.
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Hier gibt es nichts zu beanstanden, das Add-On läuft auf meinem Rechner flüssig, die FPS befinden sich im gewünschten Bereich um die 30 herum.
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In der Gesamtwertung gibt es gerechtfertigte 7,5 von 10 möglichen Sternen.

 

Frank Kuhn für flusinews.de

Download-Links

AlphaSim/Virtavia Freeware Add-Ons

Testsystem

Computer-Art: Desktop-PC
Hersteller, Produktbezeichnung: HP, Pavillion Slimline
Betriebssystem: Windows Vista Home Premium 64 Bit, Direct X9
verwendete Flusi Version: FSX Gold

Prozessor: Core 2 Duo E7400 2x 2.80GHz
Arbeitsspeicher: 4096MB
Grafik: NVidia GeForce GT 220
Festplatte: 640GB SATA 3,0 GB/Sekunde

Weitere Bilder

Aus dem FS9

 

 

Aus dem FSX

Autor

Hallo, ich bin Frank und schreibe seit 2011 für flusinews.de. Damals war unsere Website ein kleines Hobbyprojekt, heute eine wichtige Stimme in der Flugsimulator-Szene – auch wenn wir immer noch in unserer Freizeit schreiben. Auf flusinews.de kümmere ich mich um alles, was irgendwie mit Inhalten zu tun hat. Am liebsten schreibe ich ausführliche Hintergrundberichte über Themen, welche die Szene bewegen.

Bisher immerhin 1 Kommentar. Besser als nichts.

  1. Na Frank da hast Du Dir ja ordentlich Mühe gegeben und eine gute Review abgeliefert. Danke.
    Das Ding ist zwar nicht für meine Flusiwelt geeignet – ich habe mir das trotzdem mal angesehen und meine, Dein Urteil bestätigen zu können: ganz klar Daumen runter.

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