Nach der erfolgreichen Umsetzung des Jackson International Airport in Papua-Neuguinea (Wir berichteten) haben sich die beiden Orbx-Entwickler Tim Harris und Ken Hall mit Samoa einem weiteren Gebiet im Pazifischen Ozean angenommen. Zahlreiche Preview-Bilder im Orbx-Forum zeugen von einer äußerst umfangreichen Szenerie, bei der es sehr viel zu entdecken gibt. Enthalten sein werden die Flughäfen Fitiuta Airport (NSFQ), Pago Pago International Airport (NSTU) und Ofu Airport (NSAS) als äußerst detaillierte HD-Nachbildung, dazu kommen die Inseln Tutuila, Aunu’u, Ofu, Olosega, Tau, Rose und Swains mit einem fotorealen Untergrund, Autogen und 3D-Objekten.
Doch dies ist noch längst nicht alles. Upolu, Savai’i, Nu’utele, Nu’ulua, Namua und Fanuatapu wurden ebenfalls komplett überarbeitet, allerdings nur mit von Hand erstellten Landclass- und Vektordaten. Darüber hinaus wird das Paket die Airports Faleolo International, Maota, Asau und Fagali’i als „Lite“-Umsetzungen umfassen.
Obwohl die Entfernung nach Deutschland über 15.000 Kilometer beträgt, hat Samoa eine Verbindung mit der deutschen Geschichte: Von 1900 bis 1914 waren die westlichen Inseln Upolu, Savaiʻi, Apolima und Manono „Deutsch-Samoa“ – ein „Protektorat“. So oder als „Schutzgebiete“ wurden die deutschen Kolonien in der Regel bezeichnet, nachdem Kaiser Wilhelm II. ab 1888 an der Macht war. Er forderte Deutschlands „Platz an der Sonne“ und somit – zum Missfallen des Reichskanzlers Otto von Bismarck – auch eine sehr agressive Expansionspolitik. Bismarck hingegen war sehr darauf bedacht, keine Kolonien zu gründen, damit das Deutsche Reich von anderen Großmächten nicht als Gefahr wahrgenommen wird – „Deutschland ist saturiert“ lautete sein berühmter Satz. Trotzdem bäugte sich der Reichskanzler langsam dem extremen Druck von Wilhelm II. und deutschen Interessenverbänden, welche lautstark Kolonien forderten – „am deutschen Wesen mag die Welt genesen“. Aufgrund dieser Differenzen wurde Bismarck dann 1890 entlassen („Der Lotse geht von Bord„) und die Geschichte nahm ihren Lauf, bis sie in den 1. Weltkrieg eskalierte.
Bis heute gibt es in Samoa übrigens den „Kehrsamstag“ – die Bewohner kehren jeden Samstag den Weg vor ihrem Haus.