Eines der bekanntesten Turboprop-Flugzeuge ist die King Air aus dem Hause Beechcraft. Sie wird für viele zivile Zwecke, aber auch vom Militär genutzt. Lange musste die FS-Szene warten, bis eine FSX-Version des bekannten Flugzeuges erhältlich war. Die Designer-Truppe Carenado veröffentlichte die kleine King Air, die C90, für den Flight Simulator X. Wir haben es uns nicht nehmen lassen, dieses Produkt auf Herz und Nieren zu testen. Wie gut das Produkt wirklich ist und warum es nur knapp an „Unserer Empfehlung“ vorbeigerauscht ist, das erfahrt ihr unter „Weiterlesen“.

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 Das Original

Eines der bekanntesten zweimotorigen Flugzeuge in der Geschäftsfliegerei ist definitiv die Hawker Beechcraft King Air. Hierbei handelt es sich um eine Hochleistungs-Turboprop mit Druckkabine, welche sich seit dem Jahr 1964 in Serienproduktion befindet. Mehr als 5000 Maschinen, darunter über 2000 des Modells C90, wurden bisher produziert. Insgesamt kann man die King Air Serie in vier Modelle unterteilen: Die kleine C90 mit einer Länge von 10,82 m, die leistungsstärkeren King Air 200 und 250 mit einer Länge von je 13,36 m, wobei die 250 eine für Hot-and-High Bedingungen optimierte Variante mit neuem Propeller und Winglets darstellt, und letztendlich die leistungsstärkste Version 350 mit einer Länge von 14,22 m. Ältere Modelle besitzen noch ein Cockpit mit analogen Instrumenten oder nur teils digitalen Anzeigen, die neueren und derzeit produzierten Modelle verfügen allerdings über ein komplettes Glascockpit und meist auch über ein FMC. Die Versionen ab 200 enthalten übrigens noch den Zusatz „Super“, sodass die Flugzeuge dann Super King Air heißen. Verwendung findet die Turboprop fast überall. Die US-Streitkräfte benutzen Überwachungsflugzeuge vom Typ MC-12W, hierbei handelt es sich um King Airs der Serie 350, welche als Überwachungsflugzeuge mit einem Sensorbehälter ausgestattet sind. Die Kolumbianische Luftwaffe ist mit der 300er Version unterwegs und sorgt mit dieser für elektrische Aufklärung (ELINT), es wird also elektromagnetische Strahlung, welche nicht für die Kommunikation genutzt wird, ausgewertet. Bei der japanischen Marine, der spanischen Luftwaffe, der kanadischen Regierung, wie auch bei allen Teilstreitkräften der USA, ausgenommen dem USMC, benutzt man unterschiedliche Versionen von King Airs. Doch nicht weniger breit ist das zivile Spektrum. Der Royal Flying Doctor Service of Australia benutzt über 30 B200, um kranke oder verletzte Menschen in den entlegensten Regionen Australiens innerhalb von zwei Stunden zu erreichen. Hierfür gibt es extra Landing-Strips im Outback, auf denen die Piloten dann landen können. Die Flugzeuge sind mit Tragen und anderen medizinischen Utensilien sowie Gerätschaften ausgestattet, oft werden aber auch einfach nur zum Transport von Blutkonserven oder Medikamenten benutzt. Auch wenn es Royal Flying Doctor Service heißt, fliegen Ärzte eher selten mit, meist sind es Krankenpfleger. Das vor allem King Airs und Pilatus PC-12s eingesetzt werden, verwundert nicht. Falls schwer verletzte Patienten transportiert werden müssen, könnte es zu Komplikationen kommen, falls diese die Höhe nicht vertragen. Wenn man allerdings mit Druckkabine unterwegs ist, dann lässt sich diese bei nicht allzu hohen Altitudes auf Meereshöhe einstellen.

Doch hauptsächlich werden die verschiedenen King Airs für Geschäftsreisen verwendet, denn die Turboprop braucht keine allzu langen Runways, außerdem sind die Propellerturbinen wirtschaftlicher als reine Turbinentriebwerke, und Geld spielt ja meist eine wichtige Rolle, auch wenn die Flugzeuge aus dem Hause Beechcraft nicht immer sonderlich günstig sind. Wenn mit der King Air keine wichtigen Firmenchefs oder -mitarbeiter transportiert werden, dann kann die Maschine auch als Air-Taxi angetroffen werden.
Beliebt ist die Turboprop aus dem Hause Beechcraft auch bei Privatpiloten mit höherem Budget, meist ist es dann die C90, welche von diesen benutzt wird, da die anderen Versionen ziemlich groß sind.

Der Entwickler

Die C90 für den FSX wurde von der bekannten Designer-Truppe Carenado entwickelt. Schon zu FS2004-Zeiten waren diese Jungs sehr bekannt, denn die Modelle galten – und gelten – optisch als wahrer Augenschmaus. Mit Sicherheit besitzt fast jeder virtuelle Pilot, der mit GA-Flugzeugen unterwegs ist, ein Carenado Add-On. Der Produkt-Hangar des Unternehmens ist mittlerweile beachtlich, doch für den FS9 wird schon lange nichts mehr entwickelt. Stattdessen folgte nach den Fliegern der „Carenado Next Generation“ die „HD-Serie“. Hier erwarten den Simmer noch detaillierte Modelle mit einer gestochen scharfen Texturierung. Neben dem Cockpit setzten die Designer auch die Kabine in vergleichbarer Qualität um, sodass man auch als virtueller Passagier mitfliegen kann.

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Kauf, Download und Installation

Erwerben kann man die C90 über verschiedene Wege: Den Shop des Entwickler-Teams, den Aerosoft-Shop oder auch über Sim-Stores wie den Simmarket. 30 Euro ohne Mehrwertsteuer, ca. 36 wären es dann mit, kostet das Add-On. Wir haben die King Air über den Carenado-Shop erhalten, der Download verlief schnell und problemlos. Nachdem man die ZIP-Datei dann entpackt hatte, war lediglich das eingeben von eMail-Adresse und Seriennummer nötig, dann folgte auch schon die ebenfalls problemlos verlaufende Installation. Unter Flight Simulator X wurde nun ein Ordner mit dem Namen Carenado angelegt. In diesem wiederum findet man den Ordner „C90B King Air“, und darin sind dann die entsprechenden Dokumente wie die Manuals sowie das Copyright-Dokument. Das war’s auch schon, nun kann das Add-On in der Luftfahrzeugauswahl ausgewählt werden. Insgesamt sieben Liveries, darunter vier zivile, eine komplett weiße sowie zwei militärische (Japan Maritime Self-Defense, Ejército del Aire) stehen zur Verfügung.

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Das Handbuch und die Checklisten

Wie schon im oberen Abschnitt beschrieben, finden sich die Manuals unter Flight Simulator X/Carenado/C90B King Air. PDF-Dokumente, welche das EFIS, das Avidyne MFD, das Garmin GPS sowie die GPS Annunciation Control Unit und die C90B Terrain Awareness Annunciator Control Unit erklären, sind vorhanden. Dazu kommen noch vier weitere Dokumente für die Emergency und Normal Checklist, Referenzen sowie die Performance Tabelle.

Weil das noch nicht genug ist, haben die Designer auch gleich noch weitere Dokumente, nämlich eines zum Copyright und ein weiteres mit den empfohlenen FSX-Einstellungen hinzugelegt, sodass man dann insgesamt elf PDF-Dateien hat. Alles in allem finde ich das etwas unübersichtlich. Ich hätte mich da eher über ein einziges Manual mit einem Inhaltsverzeichnis gefreut, denn dann muss man wenigstens nicht immer überlegen, welches Dokument man jetzt eigentlich benötigt.

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Dennoch sind die entsprechenden Systeme in den verschiedenen, englischsprachigen Handbüchern gut erklärt, aber es hätte gerne etwas ausführlicher sein können. Nun kommt aber das wirkliche Manko: Es existiert kein Pilot’s Operating Handbook, das heißt, die Schalter und Knöpfe, welche sich nicht an den oben genannten Instrumenten finden, werden weder kurz vorgestellt, noch erklärt. Peinlich, dass das gerade einem bekannten Add-On Hersteller wie Carenado passiert. Da kann man sich wirklich glücklich schätzen, dass es im Internet ein paar gute Manuals gibt. Die Links hierfür findet ihr wie immer am Ende des Reviews.

Das Außenmodell

Bevor ich mich dem Inneren widmen werde, ist erst einmal das Außenmodell an der Reihe. Wie man es von Carenado nicht anders erwartet hätte, ist dieses Eye-Candy pur. Lufteinlässe, Lichter sowie Antennen wurden penibel genau in 3D modelliert, und auch in die detaillierte Kabine kann man sogar von außen hineinschauen. Das Fahrwerk, bei welchem die Designer sogar die Bremsscheiben modelliert haben, die Pitot-Probes sowie die Scheibenwischer und den Türgriff hat man auch nicht außer Acht gelassen. Selbst die Piloten im Cockpit, mit denen sich manche Designer schwer tun, wurden wirklich gut umgesetzt. Die Texturen verfügen über Bump- und Spec-Maps, sodass man wirklich jede Niete erkennen kann. Auch die Abgasendrohre an den Turboprop-Triebwerken sehen gut aus.

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Die C90B verfügt außerdem über neue Lichteffekte. Wenn man nachts mit dem Flugzeug auf der Runway steht, dann wird der Boden unter anderem durch die Anti-Kollisions-Lichter rot beleuchtet. Auch die Landing Lights sehen definitiv besser aus als die FSX-Default Variante, denn der Untergrund wird nun so beleuchtet, dass es realistisch aussieht.

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Optisch hat Carenado hier wirklich sehr gute Arbeit geleistet. Natürlich sind auch alle wichtigen Animationen wie die Klappen, das Fahrwerk und die Steuerflächen vorhanden. Nach der Landung und dem Herunterfahren der Triebwerke kann man über ein Kontroll-Panel Ground-Equipment, in Fall der C90B von Carenado sind das Absperrkegel wie auch die Engine-Covers, einblenden.

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Das virtuelle Cockpit

Erst einmal muss gesagt werden, dass die C90B von Carenado kein 2D-Panel besitzt. Zwar kann man das Avidyne MFD, das Garmin GPS sowie das Autopiloten-Panel und das EFIS zur besseren Bedienbarkeit als zweidimensionales Panel aufrufen, doch dass es sich hier nicht um ein wirkliches 2D-Panel handelt, das sollte klar sein. An dieser Stelle möchte ich auch noch erwähnen, dass man die Checkliste leider nicht – wie bei früheren Carenado-Flugzeugen wie der Cessna 185 oder der Beechraft A36 Bonanza – über eine Tastenkombination als zweidimensionales Panel öffnen kann. Das ist schade.

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Optisch macht das virtuelle Cockpit einen sehr guten Eindruck. Auch hier bekommt der Kunde Details und Eye-Candy ohne Ende. Die Instrumente sind, wie man es von einem zeitgemäßen FSX Add-On erwartet, in 3D modelliert worden. Leider kann man diese aber nur sehr schwer ablesen, wenn man den Zoom auf 0,30 (Maximal-Zoom) gestellt hat . Um das zu Ändern, muss die Bildschirmauflösung sehr hoch eingestellt werden. Das ist sicherlich nicht für jeden Flusianer eine Lösung. Nicht anders verhält es sich mit den Schaltern, Knöpfen und Drehreglern. Man findet unter anderem auch einen Stiftehalter inklusive Stift, welcher allerdings nicht benutzt werden kann, die Sonnenblenden lassen sich vor die Cockpitscheibe schieben und die Yokes, zur besseren Sicht auf die Switches, ausgeblendet werden. Außerdem ist es möglich, über ein 2D-Panel, Reflexionen an den Cockpitscheiben sowie an den Instrumenten an- oder auszuschalten.

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Neben dem EFIS, welches aus dem Fluglageanzeiger und dem Kompass besteht, ist auch der Höhenmesser ein Digital-Instrument. Dazu kommt dann noch das Avidyne MFD, auf das ich im Abschnitt „Systemtiefe“ genauer eingehen werde. Der Arbeitsplatz des Copiloten ist ausschließlich mit analogen Instrumenten ausgestattet, aber nicht weniger schön anzusehen als der des Piloten.

Unterhalb der Bedienelemente für die Triebwerke befindet sich dann noch das Panel für Einstellungen am EFIS, den Autopiloten und der Druckkabine. Eben dieses ist aufgrund der Position etwas schlecht zu erreichen, auch wenn man die Armlehnen, welche ebenfalls animiert sind, hochklappt. Deswegen ist es für alle ohne Track-IR gut, dass ein entsprechendes 2D-Panel existiert.

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Der Großteil aller Schalter ist bedienbar, die nicht funktionsfähigen beschränken sich auf einen Test-Knopf unterhalb des EHSI sowie um die Friction Lock Regler bei den Schubreglern. Auch in der Nacht macht das Cockpit eine gute Figur, doch leider lässt sich die Beleuchtung nicht dimmen. Der entsprechende Drehregler hierfür existiert zwar, ist aber nicht funktionsfähig. Sicherlich wäre das kein zu großer Aufwand gewesen, eine Dimmung umzusetzen. Dazu kommt noch die Tatsache, dass das Licht auch nach Abschalten des Battery-Powers da ist. Wem die Beleuchtung zu hell ist, der findet ein inoffizielles Update im Internet und den Link dazu am Ende des Reviews.

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Auch die Kabine wurde von den Designern umgesetzt, und zwar ebenfalls sehr detailliert. Wenn man sich im Cockpit befindet, dann ist es möglich, mit einem Mausklick auf die Schiebetür einen Blick in die luxuriöse Kabine zu werfen. Dort kann man auch die Tische ausklappen und die Fenster verdunkeln. Zwar fliegt der virtuelle Pilot seine Maschine normalerweise aus dem Cockpit heraus, dennoch ist die detaillierte Kabine ein nettes Extra.

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Systemtiefe

Nachdem das Modell sehr gut abgeschnitten hat, will ich die C90B von Carenado nun auf ihre inneren Werte untersuchen. Am besten fange ich mal mit dem EFIS an, denn schließlich ist eben dieses mitunter eine der wichtigsten Anzeigen im gesamten Cockpit. Es gibt den Electronic Attitude Director Indicator (EADI), also den elektronischen Fluglageanzeiger sowie den Electronic Horizontal Situation Indicator (EHSI). Diese zeigen erst einmal nichts Ungewohntes an, doch unterhalb der Schubregler befindet sich ein Panel, an dem man noch die ein oder andere Sache einstellen kann. Neben Kurs und Heading kann hier auch ausgewählt werden, was der EHSI anzeigen soll. Hier existieren die Auswahlmöglichkeiten „HSI“, „ARC“ und „MAP“. Bei ersterem Modus bekommt man den gewohnten Horizontal Situation Indicator zu Auge. Interessanter wird es da schon bei „ARC“. Dort werden der obere Teil der Kompassrose, die Position des Flugzeuges auf einer Karte, der Flugplan sowie die digitale Kompassnadel angezeigt. In Etwa kann man also sagen, dass es sich hier um ein Viertel Kompass mit Karte handelt. Auf dieser  werden allerdings lediglich Intersections angezeigt. Schaltet man auf „MAP“ um, bekommt man einen Kartenkompass ohne Kompass. Das soll heißen, dass die Anzeige der „ARC“ Einstellung sehr ähnlich ist, jedoch fehlt die Kompassrose, die Kompassnadel sowie die aktuelle Position des Flugzeuges. Das ist allerdings keinesfalls ein Fehler, denn so ist es auch in der Realität.

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Das Drehrädchen für den Heading ist übrigens zweigeteilt. Im unteren Teil kann man einstellen, welche Informationen in der linken oberen Ecke des EHSI angezeigt werden sollen, der obere Teil ist dann, wie schon etwas weiter oben gesagt, für den Heading.

EHSI und EADI funktionieren problemlos, da kann man nicht meckern. Das will ich dafür bei den Radios. Bei der Lite-VC Version ist es nämlich nicht möglich, ADF-Empfänger sowie Transponder auszuschalten. Außerdem muss der Squawk sowie die ADF-Frequenz durch klicken auf das Display, nicht aber durch die Drehrädchen verändert werden. Das sieht man oft bei Add-On Flugzeugen, auch Payware, und enttäuscht immer, da es einfach realitätsfern ist.

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Da die King Air C90B vor allem für Geschäftsreisen genutzt wird, ist es natürlich klar, dass zur Entlastung des Piloten auch ein Autopilot eingebaut worden ist. Dieser funktioniert zum Großteil einwandfrei, aber trotzdem gibt es da etwas auszusetzen. So existieren die Knöpfe „VS“ und „IAS“, diese sind allerdings nicht bedienbar. Die eingestellte Steig- beziehungsweise Sinkrate wird allerdings einwandfrei gehalten, wenn man auf eine eingestellte Höhe steigt oder eben sinkt. Man kann dem AP nur nicht „befehlen“, einen bestimmten Vertical Speed ohne festgelegte Altitude zu halten. Wie oben schon geschrieben, ist auch der Knopf für die Geschwindkeit nicht bedienbar. Es ist natürlich möglich, dass der Autopilot der C90B, welche die Designer als „Vorlage“ verwendeten, diese Funktionen nicht besitzt und der Besitzer sich die Arbeit erspart hat, die entsprechenden Knöpfe herauszufriemeln sowie das Ganze dann mit einer Metallplatte zu verdecken. In diesem Fall wäre ein entsprechender Hinweis im Manual nett gewesen, aber da dort einfach nur „inoperative“ steht, sehe ich hier eine fehlende Funktion.
Der Rest funktioniert aber tadellos.

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Wie schon weiter oben erwähnt, ist die King Air eine Hochleistungsturboprop. Das bedeutet, dass die C90B auch in großen Höhen fliegen kann. Was braucht man da, damit Piloten und Passagiere am Leben bleiben? Richtig, eine Druckkabine. Eben diese wurde auch von Carenado umgesetzt. Mit einem sich neben den Knöpfen für den Autopiloten befindenden Drehrädchen stellt man vor dem Flug die gewünschte Flughöhe ein. Vor dem Descent wird die Wahlscheibe der Pressuration Control Unit auf die Höhe der Destination eingestellt. Tut man das nicht, wird die Kabinendruckhöhe (Cabin Altitude) irgendwann zu hoch (und der Luftdruck somit zu niedrig) sein und man befindet sich in einer lebensfeindlichen Umgebung. Damit das nicht passiert, wird der Druck in der Kabine so eingestellt, dass man ohne Sauerstoff auskommt. Wenn man mit der King Air zum Beispiel auf FL200 unterwegs ist, dann entspricht der Druck in der Kabine einer Höhe von 6.000 Fuß. Die Kabine ist auf einen Druckunterschied (zwischen Außen- und Kabinendruck) von 5 psi ausgelegt. Ist der Unterschied höher, dann öffnet sich ein Sicherheitsventil und es erscheint eine Warnung auf dem Annunciator, dass nun eine Sauerstoffversorgung erforderlich ist. Ein Druckunterschied über 5 psi ist somit nicht möglich, in der Carenado King Air aber schon. Es erscheint auch nichts auf dem entsprechenden Panel, somit kann man hier von einem Bug sprechen. Wer in der virtuellen C90B die Wahlscheibe falsch einstellt oder während des Fluges auf großen Höhen den „Cabin Press Dump“ Switch betätigt, dem erscheint eine Warnung auf dem Annunciator Panel. Das war’s aber auch schon, auf simulierten Sauerstoffmangel oder Ähnliches muss der Flusianer verzichten. Das solch ein Effekt möglich ist, haben die Jungs von A2A mit Accusim gezeigt. Allerdings mag ich Carenado jetzt nicht mit A2A vergleichen, denn die Produkte von letzterem Unternehmen kosten noch einmal zehn Euro mehr.

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Die Anzeigen für Druckkabine und die Landeklappen

Weiter mit dem Garmin GPS400. Dieses ist mit dem Avidyne MDF gekoppelt, hat im Grunde dieselben Funktionen wie das Default-GPS, sodass man keine großen Probleme damit haben sollte, mit dem GPS400 umzugehen. Allerdings gibt es natürlich auch ein paar Unterschiede. So gibt es drei verschiedene Anzeige-Seiten. Die erste wird „Default Map Page“ genannt. Hier kann sich der Flusinaner Daten über den aktuellen Flugplan, wie zum Beispiel die Entfernung zum nächsten Waypoint oder auch den aktuellen Kurs ansehen. Als nächstes gibt es die „Nav Map Page“, welche eine Karte mit VORs, Flugplätzem, den Glideslopes und natürlich auch die Position des eigenen Flugzeuges in Form eines Airplane-Symbols anzeigt, wie man es auch vom Default-GPS gewohnt ist. Die dritte Seite wäre dann die „Position Page“. Hier werden in erster Linie Daten zur eigenen Position wie die Höhe und auch die GPS-Koordinaten angezeigt. Etwas komisch kommt mir allerdings die Art vor, wie man zwischen diesen einzelnen Seiten umherschaltet. Hierfür muss man nämlich, je nachdem, welche Page man angezeigt bekommen will, auf einen der beiden Schriftzüge (Default NAV und GPS) unterhalb der Knöpfe „CLR“ sowie „ENT“ drücken. Dort, wo der Klickspot positioniert wurde, findet sich allerdings gar kein Knopf. Ich wage es mal zu bezweifeln, dass man auch beim realen GPS400 so vorgehen muss. Außerdem ist mir noch folgendes aufgefallen: Wenn man den EHSI von „HSI“ auf „ARC“ oder „MAP“ umstellt, dann kann sich das Garmin GPS im Inneren der Carenado C90B oft nicht entscheiden, welche Seite nun angezeigt werden soll. Das soll heißen, es wird ständig, grob geschätzt im 0,5 Sekunden-Takt, zwischen verschiedenen Pages gewechselt. Alternativ dazu wird nur ungefähr ein Drittel der Anzeige geändert. Das ist überaus nervig, und dem Flusianer bleibt dann eigentlich nur eine Möglichkeit: Das GPS erst aus-, dann wieder einschalten und hoffen, dass das Problem behoben worden ist.

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Besitzer des Reality XP GNS 430W können das GPS400 mit dem eben genannten ersetzen. Der Nachteil: das MFD ist nicht mehr mit dem GPS gekoppelt.

Ein FMC ist nicht vorhanden, denn bei der C90B handelt es sich um eine schon etwas ältere Version der King Air. Über das GPS lässt sich der Flugplan von A nach B allerdings nicht verändern, es ist nicht möglich einen Intersections beeinhaltenden Flightplan zu erstellen, dafür muss man entweder einen vorher erstellen FSX- oder z.B. PlanG-Flugplan benutzen.

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Nun zum Avidyne MFD. Neben dem Bildschirm, zwei Drehreglern, insgesamt 10 Softkey sowie einem Knopf zum Ändern der Helligkeit und natürlich einem On-Button verfügt das Avidyne auch noch über fünf Tasten. Hierbei handelt es sich um Pfeiltasten, wie wir sie auch von unserer Tastatur kennen. Nur leider sind diese nicht funktionsfähig. Auch das verfügt, wie schon das GPS400, über mehrere Anzeige-Seiten, doch hier kann man wenigsten auf realistische Art und Weise zwischen diesen umherschalten. Insgesamt sind es sechs Pages. Die da wären: Map, TAWS (Terrain awareness and warning system), Trip, Nearest, Aux und Radar. Die Map-Seite ist eigentlich selbsterklärend, man sieht eine Karte mit den Airports, VORs und, falls man einen solchen erstellt haben sollte, den Flugplan. In der rechten oberen Ecke, dem Data Block, ist es möglich, Daten wie z.B. die aktuelle Uhrzeit oder die Entfernung zur Destination anzuzeigen. Welche Informationen angezeigt werden, das kann man auswählen, mehr dazu gibt’s aber ein paar Absätze weiter unten. Außerdem besteht die Möglichkeit, Traffic auf der Karte anzuzeigen, Wetter-Informationen einzublenden, ein Terrain-Display zu aktivieren und die Anzeige in vier Stufen zu „decluttern“, man filtert also quasi die anzuzeigenden Informationen heraus. Wer will, der kann auch die Anzeige des Wetterradars als Overlay aktivieren. Das mit dem Overlay ist hier wörtlich zu nehmen, denn man sieht dann nur noch die Daten des Radars, nicht aber das darunterliegende Terrain oder die Flughäfen. Das hätten man besser lösen können.

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Das mit dem Overlay hat man leider zu wörtlich genommen…

Sehr praktisch ist dann die nächste Seite, das TAWS, wenn man im Gebirge unterwegs ist. Hier bekommt der virtuelle Pilot nämlich angezeigt, wie viel Entfernung zwischen dem Flugzeug und dem Boden ist. Es handelt sich aber nicht um ein Radio-Altimeter, welches die genaue Höhe anzeigt. Je nachdem, wie niedrig man fliegt, ist das Gelände dann rot, gelb oder schwarz. Rot gibt hierbei eine unmittelbare Nähe zum Gelände an, gelb eine mittelmäßige Nähe. Bei schwarz besteht keine Gefahr. Außerdem ist es noch möglich, die Reichweite einzustellen. Wie schon geschrieben, ist das TAWS ein sehr praktisches Tool, wenn man in gebirgigen Gegenden unterwegs ist, da man dort nicht so schnell Gefahr läuft, gegen den nächstbesten Berg zu fliegen. Leider ertönt kein Warnton, wenn man kurz davor ist, mit der King Air in den Boden zu fliegen, weswegen man immer auf das Display oder die Terrain Awareness Annunciation Control Unit achten muss. Außerdem hätte es sicherlich nicht geschadet, die Aktualisierungsrate etwas zu verbessern.

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Nun weiter mit der Trip-Page. Wenn man einen Flugplan erstellt hat, dann wird eben dieser dort aufgelistet, und zwar mit allen Waypoints. Für jeden einzelnen Wegpunkt und natürlich auch den Zielflughafen wird dann der Kurs zu diesem (DTK, Desired Track), die Entfernung in nautischen Meilen sowie die ungefähre Ankunftszeit und die ungefähre Flugzeit angezeigt. Außerdem ist es möglich, Informationen über den Destination-Airport anzuzeigen.

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Seite Nummer vier nennt sich „Nearest“ oder abgekürzt einfach Nrst. Das sollte wohl jedem, der sich mit dem Default-GPS auskennt, stark bekannt vorkommen. Und richtig: Es ist auch dieselbe Funktion. Denn dort werden die Airports in der Nähe des Flugzeuges inklusive ICAO-ID, Frequenz (falls vorhanden), Entfernung und Kurs angezeigt. Leider handelt sich auch wirklich nur um die Frequenz des Systems für die Instrumentenlandung, der Kurs, welcher ebenfalls wichtig ist, wird einem nicht angezeigt. Wenn einem das noch nicht genug ist, dann ist es auch noch Möglich, weitere Infos über den Airport aufzurufen. Außerdem lassen sich noch die Flughäfen nahe der geplanten Destination (hierfür muss natürlich ein Flugplan existieren), VORs und NDBs mit Frequenz anzeigen.

Fast am Ende angelangt, muss es natürlich auch eine Seite für die ganzen Einstellungen geben. Diese existieren natürlich auch, nennen tun sie sich „Aux“. Vier Unterkategorien existieren hier, welche sich mit den Softkeys auswählen lassen. Fangen wir mal mit dem Airport Filter an. Dort kann man einstellen, welche Arten von Flughäfen auf der Karte angezeigt werden sollen. Zum einen kann zwischen Towered und Untowered, zum anderen nach dem Untergrund, welcher hier zwischen Wasser, hart und weich unterschieden wird, auswählen. Wem das noch nicht genug ist, dem gefällt sicherlich die Einstellungsmöglichkeiten für den auf der „Map“ Seite ausgewählten Declutter-Level. Hier können beispielsweise NDBs, VORs oder Lufträume ein- oder ausgeblendet werden. Insgesamt gibt es zwei Voreinstellungen: VFR und IFR. Letztendlich sind diese Funktionen sehr hilfreich, denn etwas Übersicht auf der Karte hat noch keinem geschadet.

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Dann kann man, wie etwas weiter oben schon erwähnt, die Informationen, welche auf dem Data Block angezeigt werden, auswählen. Die aktuellen Koordinaten, die Entfernung zum nächsten Waypoint oder der Destination, was hätten Sie denn gerne? Einstellungsmöglichkeiten gibt es hier viele, darüber hinaus kann man auch noch zwischen Groundspeed, UTC sowie der aktuellen Höhe wählen.

Als letzte Einstellungsmöglichkeit kommt dann noch die „System Time“ dazu. Wie ihr es euch wahrscheinlich schon gedacht habt, kann dort die aktuelle Zeitzone sowie die Uhrzeit ausgewählt werden.

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Jetzt geht es weiter mit der „Radar“ Page, hierbei handelt es sich um ein Wetterradar. Dieses soll laut dem Manual Informationen zur Bewölkung anzeigen. Leider funktioniert dieses Wetterradar mehr schlecht als recht und ist etwas unempfindlich. Zwar bekommt der Flusianer auch mal eine Korrekte Darstellung geliefert, aber es kommt durchaus vor, dass selbst bei 7/8 Bewölkung nichts angezeigt wird. Dementsprechend nutzlos ist das WX in der C90, aber zum Glück hat man im Avsim-Forum eine Lösung gefunden. Hierfür muss man in der FSX.cfg die Einstellung für die Bewölkungsdichte verändern. Da hier aber jeder Flightsimmer seine eigenen Einstellungen hat und diese unter anderem zur besseren Performance an den PC angepasst sind, ist das auch nicht das Wahre.

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Da hatte das Wetterradar mal einen guten Tag

Im Großen und Ganzen muss man dann sagen, dass die Systemtiefe recht gut ist. Es existiert zwar kein erweitertes Schadenmodell wie z.B. bei der Bronco X, aber dennoch ist alles recht solide umgesetzt. Was stört sind allerdings die Kleinigkeiten, welche anscheinend niemand aufgefallen sind.

Die Flugdynamiken

Mittlerweile sollte es schon bekannt sein, dass ich kein Pilot im realen Leben bin, weswegen meine Bewertungen und Einschätzungen in diesem Abschnitt lediglich auf mehreren Jahren Erfahrung mit dem Flugsimulator basieren.

Man muss schon sagen, dass sich Carenado gebessert hat, wenn es um die Flugdynamiken geht. Ich besitze unter anderem die A36 Bonanza des Unternehmens, und diese fühlt sich nicht wirklich realistisch an, denn sie reagiert zu empfindlich für einen kleinen GA-Flieger. Ganz anders ist es mit der King Air C90B. Die Flugdynamiken dieses Add-Ons machen einen sehr guten Eindruck. Die C90B reagiert nicht so empfindlich und auch nicht zu träge, sondern irgendwie genau richtig. Genügend Power hat die King Air von Carenado auch, es ist so, wie ich es auch von einer zweimotorigen Business-Turboprop erwartet habe.

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Aufgefallen ist mir allerdings noch, dass man die Thrust Reverser schon in der Luft aktivieren kann. Bei der C90B und generell sollte und muss man das erst nach dem Touchdown machen, es gibt aber Flugzeuge (z.B. die PC-6, C-130, C-17), bei denen man den Umkehrschub schon im Flug aktivieren kann, damit Landungen auf sehr kurzen Pisten möglich sind. Ich sehe das jetzt aber nicht als sonderlich dramatisch an, denn es fehlt nichts. Schlimmer wäre es gewesen, wenn die C90B für die Benutzung des Thrust Reversers in der Luft zugelassen wäre und man das nicht umgesetzt hätte.

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Dazu kommt noch die Tatsache, dass sich die Prop Levers nicht in den Bereich „Feather“ stellen lassen. Wieso das nicht möglich ist, bleibt mir ein Rätsel, hier muss man wohl auf einen dritten Patch warten.

Dann gibt es noch den Prop-Sync Switch. Wenn dieser aktiviert ist, dann drehen die beiden Propeller mit derselben Drehzahl. Diese Funktion läuft bei der Carenado C90 einwandfrei.

Der Sound

Wie hört sich die King Air im FSX denn eigentlich an?
Nachdem ich mir zahlreiche Videos des realen Flugzeuges zu Gemüte geführt habe, bin ich nun in der Lage, eine Entscheidung zu treffen. Meiner Meinung nach fehlt beim Soundpack von Carenado das tiefe Brummen der King Air. Sonst hört sich der Sound aber, mit Ausnahme des Übergangs in den Umkehrschub, recht gut an. Es existieren außerdem Klick-Sounds, wenn man das Seitenfenster im Flug öffnet (was man eigentlich lieber nicht tun sollte), hört man den Wind. Die Scheibenwischer machen Krach, und wenn der ELT (Emergency Locator Transmitter) aktiviert, ertönt ein Jaulen.

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Das tiefe Brummen ist charakteristisch für die King Air, und ich bin nicht der einzige, der es vermisst. Das hätte man besser machen können.

Die Performance

Die C90B von Carenado ist sehr detailliert, und dass man dann auch nicht mehr die beste Performance erwarten kann, sollte jedem klar sein. Für Flusianer, deren System nicht ganz so stark auf der Brust ist, gibt es aber ein Lite-VC Modell. Hier ist nur das Cockpit, nicht aber die Kabine enthalten. Da man das Flugzeug normalerweise nicht aus der Kabine fliegt und diese ja auch vom Cockpit durch eine Tür getrennt ist, ist das wirklich geschickt gelöst.

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Ich konnte mit der King Air immer flüssig fliegen, auch Approaches auf Orbx-Szenerien wie Ketchikan oder Skagit verliefen immer flüssig und ruckelfrei. Zwar sind die FPS dann nicht mehr im Bereich um die 30, sondern eher um die 15-20, aber das macht nichts. Auch ILS-Anflüge bei schlechtem Wetter, zum Beispiel auf die Mega Airports EDDF oder EDDM brachten das Bild nicht zum Stottern.

Ein paar mehr FPS mehr wären allerdings nicht verkehrt, denn mit viel Traffic (My Traffic X) könnte es hier sicherlich zu Problemen auf manchen Rechnern kommen.

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Fazit

Nun wurde viel geschrieben, ich mag das Ergebnis kurz zusammenfassen: Optisch ist die Carenado C90B ganz klar ein Hingucker. Carenado war schon immer für bestes Eye-Candy bekannt, und das hat sich nicht geändert. Das detaillierte Modell von Cockpit, Kabine und dem Äußeren, die hochaufgelösten Texturen sowie viele Animationen tun ihren Dienst und erfüllen diesen Teil. Auch an Systemen wurde einiges umgesetzt, und der Großteil davon funktioniert auch gut. Allerdings muss gesagt werden, dass man gerade beim Avidyne-MFD noch einiges hätte besser machen können. Überrascht haben mich die Flugdynamiken des Add-Ons. Waren diese bei der A36 Bonaza nicht sonderlich realistisch, haben die Jungs von Carenado bei der C90B kräftig zugelegt und ein Flugmodell abgeliefert, welches einen deutlich besseren Eindruck hinterlässt. Die Performance ist in Anbetracht der Tatsache, dass es sich um ein sehr detailliertes Produkt handelt, durchaus gut, wobei es auch noch ein paar FPS mehr hätten sein können. Der größte Minuspunkt ist aber ganz klar die Dokumentation. Wenn man schon ein Flugzeug für den FSX entwickelt, welches einiges an Systemtiefe besitzt, dann sollte man auch ein Pilot’s Operating Handbook (POH) beilegen, damit der Benutzer die Materie kennen lernt. Zum Glück gibt es im Internet genügend Material, um sich mit der C90B zu befassen, aber das soll keine Entschuldigung für das Fehlen des POHs sein. Leider fallen bei diesem Add-On von Carenado recht viele Kleinigkeiten auf, die nicht hätten sein müssen. Hier wurde der Beta-Test anscheinend nicht gründlich genug durchgeführt, denn so etwas wäre mit Sicherheit aufgefallen.

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Letztendlich kann ich die King Air von Carenado jedem empfehlen, dem der Preis von rund 36€ nicht zu hoch ist, kein Problem damit hat, Manuals aus dem Internet herunterzuladen, und über eine nicht perfekte Umsetzung des Avidyne-MFDs sowie mehrere Bugs hinwegsieht. Systemausfälle oder ähnliches wurden zwar nicht simuliert, dennoch macht es einfach Spaß, mit der C90B durch die Gegend zu cruisen, denn King Air ist Kult.

Zusammenfassung

 

Hersteller:Carenado
Preis:36,30€ inkl. MwSt
Lizenz:Payware
Erscheinungsjahr:2012
FS-Version(en):FSX
Produktseite:Carenado.com
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ProContra
– Hervorragendes Modell und Texturen
– Eine virtuelle Kabine ist enthalten
– Lichteffekte
– Realitsche Flugdynamiken
– Gute Systemtiefe
– Pilot’s Operating Handbook fehlt
– Viele Kleinigkeiten, die während eines Beta-Test hätten auffallen müssen
– Sound könnte besser sein

 

Detailbewertung

Carenado - C90B King Air
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Rund 36€ kostet das Add-On mit Mehrwertsteuer. Das ist etwas viel, aber immer noch im Rahmen.
Kauf, Download und Installationwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Alles verlief einfach und ohne Probleme.
Produkt Umfang, Manual und Checklistenwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Die wichtigsten Systeme wurden recht gut erklärt, aber es fehlt ein Pilot's Operating Handbook.
2D-Panel und Systemewww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Ein richtiges 2D-Panel existiert nicht, die Systeme wurden gut umgesetzt, auch wenn man es hier und da hätte besser machen können.
Außenmodell und virtuelles Cockpitwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Ein hochdetailliertes Modell mit virtueller Kabine und sehr guten Texturen gibt hier keinen Anlass für Kritik.
Soundwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Es existieren Klick-Sounds und ein paar andere Effekte, allerdings vermisst man das tiefe Brummen der King Air.
Flugeigenschaftenwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Carenado hat sich hier wirklich gebessert, die Flugdynamiken kommen realistisch herüber. Allerdings lassen sich die Prop-Levers nicht in den Feather-Bereich stellen.
Performancewww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Die King Air von Carenado kommt mit einer Lite-VC Version ohne Kabine daher. Das verbessert die Performance, welche angesichts der vielen Details gut ist. Dennoch könnte es auf schwachen PCs zu Problemen kommen
Overallwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
In der Gesamtwertung gibt es 9 von 10 möglichen Sternen. Wäre das fehlende POH nicht gewesen, dann würde sich etwas weiter unten die Auszeichnung 'Unsere Empfehlung' finden.

 

Frank Kuhn für flusinews.de

Lohnenswerte (Download-)Links

Verschiedene, kostenpflichtige Dokumente zur King Air

Erklärung verschiedener Systeme auf SmartCockpit

Traininsmanual zur C90A/B

Dunkleres Panel-Light für die C90B im Avsim Forum

Ground Power Unit für die C90B im Avsim Forum

Tutorial Flug für die C90B von Kurt „Yoda“ Kalbfleisch

Unsichtbare Klickspots für HDG und CRS von Bert Pieke

Erklärung der Druckkabine (Deutsch) von Markus „Pidder“ Hunold

Anpassung der FSX.cfg für das Wetterradar im Avsim Forum

Hiermit bedanke ich ich bei allen, die diese praktischen Modifikationen der FS-Welt kostenlos zur Verfügung stellen oder sich die Zeit genommen haben, die schlechte Systemdokumentation von Carenado zu verbessern.

 

Testsystem

Computer-Art: Desktop-PC
Hersteller, Produktbezeichnung: HP, Pavillion Slimline
Betriebssystem: Windows Vista Home Premium 64 Bit, Direct X9
verwendete Flusi Version: FSX Gold

Prozessor: Core 2 Duo E7400 2x 2.80GHz
Arbeitsspeicher: 4096MB
Grafik: NVidia GeForce GT 220
Festplatte: 640GB SATA 3,0 GB/Sekunde

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Autor

Hallo, ich bin Frank und schreibe seit 2011 für flusinews.de. Damals war unsere Website ein kleines Hobbyprojekt, heute eine wichtige Stimme in der Flugsimulator-Szene – auch wenn wir immer noch in unserer Freizeit schreiben. Auf flusinews.de kümmere ich mich um alles, was irgendwie mit Inhalten zu tun hat. Am liebsten schreibe ich ausführliche Hintergrundberichte über Themen, welche die Szene bewegen.

Bisher immerhin 1 Kommentar. Besser als nichts.

  1. Dieses Review ist eine Wohltat für den King-Air-Freund.
    Sachlich, kein Geschwafel, sauberes Deutsch. Dein Urteil stimmt fast vollständig mit meinem Eindruck nach einigen Stunden mit dieser King Air überein – allerdings bin ich der Sache nicht immer so umfassend und sorgfältig auf den Grund gegangen wie Du es hier zeigst.
    Sehr gut gemacht, Danke!

  2. Pingback: Review: Carenado – B200 Super King Air - flusinews.de

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