Der Hersteller Flight Sim Labs verwendete offensichtlich ein Malware-Programm bei seinem A320-X, das im Internetbrowser „Google Chrome“ gespeicherten Passwörtern von mutmaßlichen Software-Piraten ausgelesen und anschließend übermittelt hat. Dies geht aus einem Post bei Reddit hervor. Kopierschutzmechanismen stehen in der Flugsimulator-Szene immer wieder in der Kritik, man erinnere sich nur an den Aerosoft-Launcher oder ftx Central von Orbx. Der aktuelle Fall hat allerdings eine ganz neue Qualität – mittlerweile berichtet sogar heise.de. Auch der PC-Spiele-Blog Rock, Paper, Shotgun sowie ein IT-Sicherheitsunternehmen aus Großbritannien sind auf den Fall aufmerksam geworden. Es ist also davon auszugehen, dass dieser fragwürdige Kopierschutz noch größere Wellen schlagen wird. In diesem Reddit kündigen Kunden von Flight Sim Labs an, rechtliche Schritte gegen den Hersteller einzuleiten. Zudem hätten einige Benutzer bereits Beschwerde bei PayPal eingereicht und die US-Bundespolizei FBI informiert. Ob das Vorgehen von FSLabs überhaupt legal war, ist äußerst zweifelhaft. Außerdem wirft der Fall die Frage auf, wie weit Kopierschutz moralisch gehen darf.
Flight Sim Labs hat mittlerweile auf die enorme Kritik reagiert und einen neuen Installer ohne die besagte Malware bereitgestellt. Man könne das Unwohlsein einiger Kunden über die „etwas überzogenen Maßnahmen“ verstehen. Wie Lefteris Kalamaras im Forum schreibt, seien keine Tools verwendet worden, um sensible Informationen von rechtmäßigen Kunden zu offenbaren. Passwörter würden auch nicht einfach willkürlich preisgegeben. Es habe aber „spezifische Methoden“ gegen spezifische Seriennummern, die als Raubkopie identifiziert wurden, gegeben. Die Datei Test.exe (das Malware-Programm) sei Teil des Kopierschutzes und habe Flight Sim Labs bereits erfolgreich Informationen zur Verfügung gestellt, welche sich als hilfreich im Rechtsstreit gegen Softwarepiraten erwiesen hätten. Somit räumt der FSLabs-Chef die Anschuldigungen indirekt ein.
Nachtrag: Mittlerweile hat Lefteris Kalamaras eine Pressemitteilung veröffentlicht und bietet Kunden die Erstattung des Kaufpreises an.